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Frau Günthner tischt uns am Samstagmorgen ein phänomenales Frühstück auf. Wir können es erst einmal ruhig angehen lassen, denn unser Mittagsziel, das Kastell Pfünz, liegt nur wenige Kilometer entfernt.
Michl hat derweil das Auto von seiner Freundin ausgeliehen bekommen und wird uns die nächsten zwei Tage begleiten. Jetzt sind wir endlich komplett!

 


Da wir in Pfünz ordentlich einreiten wollen, werden Verano und Lina heute beide römisch gesattelt. Die modernen Sättel befestigen wir am Fuhrwerk - zu all dem anderen Zeug, das da eh schon dranhängt. Aufsteigen ohne Steigbügel gestaltet sich ein bißchen schwierig. Zum Glück gibt's Brückengeländer.

 


Wir erreichen unser Ziel frühzeitig und machen eine ausgiebige Pause im Wald an der Römerstraße, kurz vor dem Kastell Vetoniana. Wir haben so viel Zeit, daß es sich lohnt, komplett auszuspannen und für die Pferde eine provisorische Koppel zwischen den Bäumen einzuzäunen. Wir haben ja genug Seil dabei. Die Veranstaltung beginnt erst um 13:00 Uhr und wir wollen zum richtigen Zeitpunkt eintreffen.

 


Pünktlich marschieren wir dann im Kastell Castra Vetoniana ein und werden gleich von Fotografen umringt.


Luisa zeigt auf Rufus berittenes Bogenschiessen und das Publikum ist begeistert.

 


Es ist schier unerträglich heiß. Zum Glück haben wir ein schattiges Plätzchen für die Pferde zugewiesen bekommen.

 


Eine ehemalige Nachbarin und gute Freundin von Luisa ist aus München hergekommen, ebenso ein Freund von Berts Schwester. Luisa, die ihre Bogenschießaktion mit Bravour absolviert hat, möchte ihren Freunden den Bogen zeigen. Beim Spannen des Bogens bleibt sie mit dem Fuß hängen, möchte sich befreien, strauchelt, macht einen Ausfallschritt - und knickt mit dem Knöchel um. Ein häßliches Geräusch war dabei zu hören, sagt sie. Mühsam läßt sich Luisa überreden, sich von Jürgen, dem Jugendfreund ihrer Mutter, nach Eichstätt in die Notaufnahme bringen zu lassen.,Es soll abgeklärt werden, was kaputt oder nicht kaputt ist und wie wir nun vorgehen müssen. Petra begleitet sie, denn Henrike muß mit der Gruppe weiterziehen und das Fuhrwerk fahren.

Mit einem schalen Gefühl machen wir die Pferde wieder fertig. Es ist beinahe 17:00 Uhr - und wir haben noch 12 km zu gehen bis zu unserem Übernachtungsort. Das wird knackig.
Gaaanz langsam und vorsichtig bremst Rufus den Karren die 20% steile Asphaltstraße vom Kastell Vetoniana zum Ort Pfünz hinunter. Jan und Michl hängen sich hinten dran und bremsen mit. Das ist anstrengend für alle Beteiligten.

 


Da Petra und Luisa nach Eichstätt ins Krankenhaus gefahren sind und nur noch sechs Personen unterwegs sind, beschliessen wir, daß wir Gas geben können. Jan und Bert reiten, Henrike steuert den Karren, Swinta und Silvan sitzen zu zweit auf der hinteren Kiste und Michl hockt hinten im Wagen, mit seiner kompletten Ausrüstung. Er ist fast nicht mehr zu sehen hinter seinem Schild. Jetzt können wir aber einen Zahn zulegen und weite Strecken auf dem ebenen glatten Radwanderweg traben.

   


Irgendwann halten wir kurz an und binden Michls Schild auf das Dach des Karrens. Jetzt geht es besser.
Wir lassen Walting und Rieshofen links liegen - auf der anderen Flußseite - und halten uns rechts der Altmühl bis Pfalzpaint, wo wir den Fluß wieder überqueren.

 


Wir durchkreuzen wieder eine wundervolle Landschaft. Schade, daß wir es so eilig haben. Wir kommen kaum zum Gucken, geschweige denn zum Fotografieren...

 


Tatsächlich sind wir kurz nach 19:00 Uhr in Gungolding. Wir können die Pferde bei Thomas Piehler am Stall einfach abstellen und ein paar Meter weiterwandern zum Alten Wirt. Wir erreichen den Gasthof noch rechtzeitig, bevor die Küche um 20:00 schließt. Luisa und Petra sind auch schon da. Es ist zum Glück nichts gebrochen oder gerissen. Die Bänder sind überdehnt und Luisa muß für 4 - 6 Wochen eine Orthese tragen. Aber damit können wir gut leben. Luisa übernachtet nach dem Abendessen mit Familie Berg/Rehder im Gasthof, Bert und Henrike schlafen im Pferdehänger und Michl hinten im Bus am Stall. Die Stallschläfer finden allerdings wenig Ruhe, denn die Pferde kratzen sich intensiv ihre Bremsenstiche an der metallenen Heuraufe und das scheppert gewaltig, die ganze Nacht hindurch.

 


Bildergalerie Tag 3: