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Es gibt drei Arten von Amerikanern.

Die guten Amerikaner, das sind die GIs. Die Truppen, die im Krieg gekämpft hatten, wurden längst abgezogen. Jetzt halten neue amerikanische Soldaten die Stellung, die den Deutschen nie im Kampf gegenübergestanden waren. Meist junge Männer, wenig zu tun, viel Langeweile, dumme Gedanken. Hier kommt es oft zu freundschaftlichen Beziehungen mit der Bevölkerung, insbesondere der weiblichen.

Die bösen Amerikaner, das sind die MP, also Military Police, die versuchen, ihre GIs im Zaum zu halten. Der deutschen Bevölkerung gegenüber sind sie weitgehend indifferent, sie ahnden nur Delikte, die von Amerikanern begangen werden.

Die ganz bösen Amerikaner, damit ist die United States Constabulary gemeint, die auch gegenüber der deutschen Bevölkerung als exekutive Instanz in Erscheinung tritt. Ihre Aufgabe ist, die Ordnung in der amerikanischen Besatzungszone aufrechtzuerhalten. Die deutschen Polizisten arbeiten eng mit der Constabulary zusammen. Mit denen ist nicht gut Kirschen essen, die verstehen keinen Spaß.

 

GIs   MP   Constabulary
   

 


In Wackershofen haben sich die Amerikaner im Steigengasthof einquartiert.

 


Die Räume des Gasthofs werden auch als Büro genutzt. Hier setzt die Army inzwischen sogar schon deutsche Schreibkräfte ein.

 


Verpflegt werden die Amerikaner von Frau Böswald in der Mühle - mit Essen und weiß der Himmel mit was noch!
Böse Gerüchte kursieren, wo doch in der Mühle so viele junge Mädels untergebracht sind!

Auf jeden Fall sind die Jeeps der Amerikaner allgegenwärtig im Alltag des Dorfes.

 
     
 

 


Die GIs nutzen generell jede Gelegenheit, um mit den hübschen deutschen "Fräuleins" anzubandeln. Und die Mädels gehen bereitwillig darauf ein...
Aber auch reifere Jahrgänge bemühen sich um gute Beziehungen - so was hat noch nie geschadet.

 

 


Was ist nun davon zu halten, wenn so ein Amerikaner Briefe und Geschenke schickt?
Die Luise erhält ständig Post von einem jungen amerikanischen Soldaten. Der Corporal Elliott ist auch noch ein Constable, ausgerechnet so einer, der überall ganz genau hinschaut!

 
 Luise erhält einen Liebesbrief von Cpl. Clarence Elliott    Ein Päckchen mit duftender Seife aus Paris!


Die Damen im Dorf werfen mißbilligende Blicke und Minna Bonschab hält ihrer neuen Adoptivtochter eine Standpauke: "Erst kriegst du eine Seife, dann kriegst du Nylons, dann kriegst du ein Kind!"

 


Aber es ist zwecklos, trotz aller gut gemeinten Warnungen durchtanzen die beiden Turteltauben die Samstagnacht. Da ist der kaputte Knöchel doch glatt vergessen und der Stock liegt achtlos in der Ecke... Luise kommt erst im Morgengrauen ins Haus geschlichen.
Je nun, wir werden sehen, was daraus wird - vielleicht nimmt Mr. Elliott seine Luise tatsächlich mit nach Amerika?