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Marschtag 03 (unser erster Marschtag) - von Kipfenberg nach Burgsalach:


Die Nacht ist kurz, denn um 4:45 Uhr stehen wir auf. Tommes möchte die Tagesetappen sehr früh starten und auch ohne größere Pausen durchmarschieren, so daß wir das jeweilige Ziel bereits am frühen Nachmittag erreichen. Zum einen stehen wir dort dann den Besuchern zur Verfügung - es wurde Werbung gemacht und vielerorts werden die Römer ins Kinder-Ferienprogramm integriert - andererseits bleibt den Marschierern mehr Zeit, sich für die nächste anstrengende Etappe angemessen zu regenerieren.

Für die Fuhrleute stellt das eine Herausforderung dar, denn vor 5 Uhr ist es nicht hell, und es dauert seine Zeit, das Fuhrwerk marschfähig zu machen. Die einzelnen Schritte (Wagen beladen, Pferd putzen, aufschirren, Koppel abbauen, abmisten und zuletzt das Pferd vor den Wagen spannen) können nur sukzessiv durchgeführt werden. Die Fußtruppen haben ihr Bündel schon längst geschnürt und sind abmarschfertig. Wo man uns bei den diversen Aufgaben zur Hand gehen könnte, um den Aufbruch zu beschleunigen, muß erst noch ausgetestet werden. Und so kommen wir eine gute Stunde später los als geplant.

 

 

 


An der Burg Kipfenberg marschieren wir erst einmal alleine los.
Die Fußtruppen nehmen einen steilen Fußpfad senkrecht zur Höhenlinie, während das Fuhrwerk die Serpentinen der kleinen Teerstraße bergab in den Ort nehmen muß (oben links).

Auch im Wald bei Kipfenberg, auf dem rätischen Limes vorbei am Römischen Turm (oben rechts), laufen wir noch alleine.

Wir haben unseren Livetrack über Locus Maps aktiviert.
Die anderen (Marschierer und Begleitfahrzeug) haben einen Livetrack über Komoot.
Bei Evelien laufen alle Informationen zusammen, sie verfolgt unsere Spuren live auf dem Bildschirm.

So wissen wir immer, wo die jeweils anderen Marschteilnehmer sind.
High Tech für die modernen Römer.

Doch manchmal verwenden wir auch ganz archaische Zeichen zur Verständigung (siehe links).

Auf jeden Fall finden wir wieder zueinander und laufen dann gemeinsam weiter.


 

 
 

 

 
     
 


Das Wetter beschert uns beständigen Regen. Alles ist durchweicht, insbesondere die Schuhe und Füße der Wanderer. Die aufgeweichte Haut ist wund und voller Blasen.
Evis Troß-Jeep hat sich mit Schlamm getarnt und wir erwägen, den "Limesmarsch" in "Limesmatsch" umzutaufen.


Ankunft in Burgsalach am Römererlebnispfad. Die kleine Wirtschaft neben dem Sportplatz erwartet uns mit einem leckeren Imbiss und freien Getränken, später gibt es noch Waffeln und Kaffee. Wir sind eigentlich hundemüde, aber das Kinder-Ferienprogramm findet hier regen Anklang. Trotz Regenwetters drängen sich Dutzende Kinder und Jugendliche um uns, stellen Fragen, begutachten die Ausrüstung der Legionäre. Mit solch einem Ansturm hat hier niemand gerechnet, am allerwenigsten die Organisatoren des Programms vor Ort. Wir sind alle überwältigt, daß die Römer auf solch ein enormes Interesse stossen.

Das Wetter ist leider nach wie vor miserabel. Es regnet den gesamten Nachmittag und abends klart es auf zum Wolkenbruch. Glücklicherweise können wir in der Hütte im Trockenen übernachten - eine Toilette befindet sich in einem kleinen Schuppen nebenan - und sogar Rufus darf sich unters Dach des Vorbaus flüchten. Mit Bänken und Seil sperren wir ihm einen kleinen Paddock ab.

 



Von verschiedenen Anwohnern erhalten wir Heuspenden, so viel können wir gar nicht auf einmal verfüttern. Wir verpacken das Heu in große Mülltüten, damit es trocken bleibt, und das Muli (der Jeep) bekommt ein weiteres voluminöses Gepäckstück aufgebuckelt.