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25.5.2021:

Herr Dressler verwöhnt uns am nächsten Morgen mit frischen Gebäck, Eiern und Lachs. Es ist uns richtig peinlich, daß er sich solch eine Mühe für uns macht und nicht mal einen Obulus für unsere und Rufus' Übernachtung annehmen will. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die Herzlichkeit und Großzügigkeit!

Gézas Fuß schaut nicht gut aus. Er ist dick geschwollen und Géza kann kaum gehen, geschweige denn marschieren. Wir vermuten, daß es sich vielleicht sogar um einen Überlastungsbruch handelt.

Unser Karren wird so gepackt, daß auch Géza noch hinten Platz nehmen kann. Bequem ist das sicher nicht, aber laufen ist wirklich unmöglich. Géza ist froh, daß er seinen Marsch nicht komplett abbrechen muß.


Zu dritt auf dem Karren haben wir den Vorteil, daß wir Rufus traben lassen können und so ordentlich Strecke machen. Das Gelände ist eben und unser Pferdchen trottet zufrieden dahin, die Landschaft zieht an uns vorbei. Unglaublich, wieviel schneller man doch im Trab voran kommt.

In Zwentendorf kehren wir mittags ein bei einem Freund von Géza, dem Archäologen Klaus Michael Nedelko. Mitten im Neubaugebiet wird Rufus samt Karren an einem Laternenpfahl geparkt - wie schon in Mautern bei Gabriele Moser - und wir lassen uns von Klaus bewirten mit einem feinen Risotto und leckerem Rotwein aus Apulien.

Weiter geht's im Trab, zu dritt auf dem Karren. Frieda läuft nebenher, manchmal frei, aber meistens an der Leine wegen des Verkehrs. Das funktioniert wunderbar.

In Tulln steuern wir den Reitclub Tulln an. Die Pferde auf den Paddocks haben Angst vor dem Karren mit seinen scheppernden eisenbeschlagenen Rädern, eines der Pferde springt aus dem Stand über den Koppelzaun und muß auf dem gegenüber liegenden Sportplatz wieder eingefangen werden. Zum Glück passiert nichts weiter, wir kommen alle mit dem Schrecken davon.
Wir schirren aus, Rufus wird die Nacht hier auf einem der Paddocks verbringen.

Wir Menschen gehen zu Fuß Richtung Zentrum von Tulln.
Hier, an dieser idyllischen Stelle, sollte eigentlich die Werft für die neu zu bauende römische Lusoria aus dem 4. Jahrhundert entstehen:



Dann wurde das Projekt aber an die Uni Erlangen vergeben und die "Danuvina Alacris" wird jetzt in Schlungenhof am Altmühlsee gebaut.

Bert und ich sind für diese Nacht bei Gézas Eltern Monika und Horst-Dieter Frank in Hadersfeld eingeladen.
Sie machen sich ziemliche Sorgen um den lädierten Fuß ihres Sohnes...


Gézas Eltern sind entzückende Leute. Wir werden mitsamt unserem Hund so herzlich willkommen geheissen, daß wir gar nicht in Worten ausdrücken können, wie wohl wir uns dort gefühlt haben. Als wären wir Teil der Familie. Nach einem großartigen Abendessen fallen wir müde ins bequeme Bett im Gästezimmer.