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Safari in Botswana / Victoriafälle



Die Planung

Unsere Botswana-Reise wurde 2019 gebucht, Reisetermin war Juli 2020.
Dann kam Corona...

Statt zu stornieren, haben wir die Buchung stehen lassen und auf den Sommer 2021 verschoben.
Aber Corona blieb...

Schließlich haben wir beschlossen, einen letzten Versuch zu starten und es im August 2022 ein drittes Mal zu versuchen.

Im Juni erfahren wir, daß die British Airways die Strecke Victoria Falls-Johannesburg eingestellt hat. Andere Airlines fliegen nicht am geplanten Tag.
Nach vielen Überlegungen und zähen Verhandlungen mit der Lufthansa, die den Langstreckenflug Frankfurt-Johannesburg-Frankfurt ausführt, 
finden unser unverzagter Reiseveranstalter Daniel Löffler und die Flugvermittlerin Claudia Bauer Anfang Juli eine Lösung:
Wir werden mit dem Auto zurück gebracht nach Kasane und fliegen von dort aus mit Airlink nach Johannesburg.

Bis eine Woche vor Abflug habe ich nicht daran geglaubt, daß wir wirklich fahren...
 

   

 
Der Start

Der Startschuß für unsere Reise fällt am 9. August 2022, um 12 Uhr mittags.

Freundin Ingrid bringt uns (Christa Kämpfer, Albert und Henrike Schwark) zum Zug nach Donauwörth.
Wir müssen in Nürnberg umsteigen - und haben dafür nur 7 Minuten Zeit. Aber es geht alles glatt, der Zug ist pünktlich, das Umsteigen funktioniert problemlos.

Tatsächlich klappt nun praktisch alles auf dieser Reise reibungslos...

In Nürnberg steigt noch Freundin Ulrike Tovar zu und zu viert lassen wir uns mit der Deutschen Bahn zum Frankfurter Flughafen schaukeln.
Voller Vorfreude sehen wir dem angesagten Chaos bei Check-in und Sicherheitskontrolle gelassen entgegen - wir haben viel Zeit.

Wir sind sehr überrascht, als wir entgegen aller Prognosen flott durch die Kontrollen kommen.
Da wir bei der langen Flugstrecke Business gebucht haben, sitzen wir in der Lounge, essen etwas und schlagen die Zeit tot.

Der Flieger nach Johannesburg hebt pünktlich um 22:05 Uhr ab.
Die Lufthansa ist kaum auf Reisehöhe, da schlafe ich schon tief und fest...

Ankunft Johannesburg am nächsten Morgen gegen 9:00 Uhr.
Wir schlendern durch die Geschäfte im Transitbereich des Flughafens und überlegen schon, was wir auf dem Rückweg einkaufen wollen.
Unser Gepäck schleppen wir mit uns herum, denn wir haben nur Rucksäcke, die als Handgepäck mit an Bord waren.

Der zweistündige Anschlußflug nach Maun mit Air Botswana geht kurz nach Mittag.
Die kleine Propellermaschine ist rappelvoll, aber der Flug ist ruhig.

Am kleinen Flughafen in Maun erwartet uns nach den Einreiseformalitäten eine kleine Cessna mit Platz für 5 Passagiere.
Diese Maschine soll uns ins Okavangodelta bringen.

Ankunft am Reiseziel: 10. August 2022, etwa 15 Uhr...





1 Okavango

 


 

 


Der Flug von Maun ins Okavangodelta ist ganz schön holprig. Die Luftströmungen schütteln die Maschine. Der Pilot füllt in aller Ruhe irgendwelche Listen aus, bevor er das trudelnde Flugzeug wieder gerade richtet. Anscheinend ist das normal. Der Pilot jedenfalls ist tiefenentspannt, während Bert darum kämpft, daß ihm das Frühstück nicht wieder hoch kommt. Ich konzentriere mich auf die Sicht aus dem Fenster - das beste Mittel gegen leise aufkeimende Flugangst.

 




Wir werden herzlich willkommen geheißen im Camp Okavango.


Fahrt mit dem Mokoro

 


Gerade erst aus der Cessna gestiegen nach mehr als 24-stündiger Anreise - und gleich werden wir zu einer Kanufahrt aufgefordert.
Der usprüngliche Mokoro ist der traditionelle Einbaum, der durch das seichte Wasser gestakt wird. Hier haben wir zwar moderne Glasfaserkanus, aber das ruhige Gleiten durch die mit Papyrus und hohen Gräsern bewachsene überschwemmte Ebene beschert uns eine unwirkliche märchenhafte Atmosphäre. Jetzt können wir erst mal "ankommen".



Wir geniessen den ersten afrikanischen Sonnenuntergang bei einem Drink, dem sogenannten "Sundowner", dann schauen wir in Ruhe unser Camp an.


Camp Okavango

 


Das Camp Okavango ist einfach großartig! Erhöhte Stege führen durch das Anwesen, verbinden den Eingang mit dem Restaurant, den großzügigen zeltartigen Behausungen der Gäste und der "Boma", einem gemütlichen Platz, wo man sich abends rund ums Lagerfeuer zusammen findet.



Die Küche ist hervorragend.
Am ersten Abend werden wir von einem sympathischen Dinner-Ritual überrascht, das uns auf dieser Reise durch alle Camps begleiten wird: das Abendessen wird von der Belegschaft mit Gesang eingeleitet.

Die Botsuaner singen offensichtlich gerne und gut. Von Ashley, dem Barkeeper in Camp Moremi, erfahren wir später, daß die traditionellen Tänze und Gesänge in Botswana in der Grundschule gelehrt werden.
Musik ist ein großer Teil der botsuanischen Kultur und umfasst populäre und volkstümliche Formen. Kirchenchöre in Botswana sind landesweit verbreitet.
Tswana-Musik besteht hauptsächlich aus Gesang. In Abwesenheit von Trommeln wird in der Musik ein Klatschrhythmus mit einem typischen Call-and-Response verwendet.

Nach der musikalischen Einleitung werden alle vorgestellt, die an der Arbeit beteiligt waren/sind: Köchin, Bäckerin, Kellner, Weinausschenker.
Im Anschluß zählt die Köchin die einzelnen Speisen auf, was nach jedem Gericht von der Gesamtheit der Gäste mit einem begeisterten "Hmmmm" aufgenommen wird.
Was uns am ersten Abend noch seltsam vorkommt, ist am Ende ein lieb gewonnenes Ritual, und den Köchen wird damit die Ehre erwiesen. Ein schöner Brauch.

Nachtgeräusche in Camp

Game Walk

 


Früh am Morgen werden wir geweckt, der erste Ausflug startet schon um 7 Uhr, denn ab dem späten Vormittag wird es sehr heiß. Die Temperaturen steigen über die 30 Grad.
Um halb 7 beim Frühstück sind wir allerdings froh um unsere warmen Fleecejacken und Mützen...

Guide Khumo fährt unsere kleine Gruppe mit dem Boot zu einer der vielen kleinen Inseln im Okavangodelta. Dort dürfen wir die Umgebung zu Fuß durchstreifen. Da nicht alle Tiere harmlos sind, führt Khumo ein Gewehr mit sich. Wir laufen dicht hintereinander im Gänsemarsch. So nehmen uns die Tiere nicht als einzelne Individuen wahr, sondern eher als einen einzigen großen Organismus. Ein zweiter Guide begleitet uns und sichert nach hinten ab. Es ist sehr wohl ein besonderes Gefühl, der Tierwelt - zum Beispiel einem Elefanten - zu Fuß gegenüber zu stehen, nicht in einem schnellen Jeep oder Boot...

 


Bei unserer Wanderung auf der kleinen Insel sehen wir neben den allgegenwärtigen Impalas vor allem Lechwe-Antilopen. Diese Antilope aus der Gattung der Wasserböcke ist an ein Leben in überschwemmten Gebieten angepaßt und kommt nur dort vor, wo es viel Wasser gibt.

 


Die dreistündige Wanderung ist eher gemächlich. Khumo nimmt sich Zeit, uns auch auf kleinere Details aufmerksam zu machen. Er kann sehr gut erklären. Wir haben keine spektakulären Tierbegegnungen - nur ein Elefant in sicherer Entfernung - aber der Game Walk vermittelt uns ein Gefühl für die Besonderheiten dieser Landschaft. Ein toller Einstieg in Botswanas Tierwelt - ein großes Lob an Guide Khumo!



Bootsfahrten im Okavangodelta

 


Der übliche Ausflug im Delta findet zu Wasser statt. Neben den Mokoros, die auf Grund der Trockenzeit und sinkendem Wasserpegel bald nicht mehr einsetzbar sind, fahren die Guides vor allem mit größeren Booten durch die tieferen Kanäle. Eine bunte Vogelwelt entfaltet sich vor unseren Augen. Eisvögel und Bienenfresser sitzen wie funkelnde Edelsteine an den Ufern.


Wir werden Zeugen eines Kampfes zwischen zwei Flußpferden. Diese Tiere sind äußerst territorial. Wenn ein Bulle in das Gebiet eines anderen eindringt, dann fliegen die Fetzen.
Khumo hält unser Boot in respektvollem Abstand, den Bug immer von den Hippos weg gerichtet. Tatsächlich hält uns der stärkere Bulle im Eifer des Gefechts ebenfalls für eine Bedrohung und kommt in erstaunlicher Geschwindigkeit auf das Boot zu. Khumo startet dem Motor und gibt Gas...

 

Auch einige Elefanten zeigen sich, sie stapfen durch den saftigen Papyrus oder nehmen ein erfrischendes Bad.

 



2 Savute

 




Beim Flug zum nächsten Camp kann man aus der Luft gut erkennen, wie sich die Landschaft verändert, vom wasserreichen Okavangodelta zur trockenen Savute.

 


Der Savute-Kanal führt nur unregelmäßig Wasser. Bei unserem Besuch ist er trocken, wie man aus der Luft unschwer erkennen kann.
Die Tiere suchen die wenigen Wasserlöcher auf, die teilweise künstlich aufgefüllt werden.

 





Savute Safari Lodge

 


Unser neues Domizil für 2 weitere Nächte ist die Savute Safari Lodge. Ähnlich aufgebaut wie Camp Okavango - mit Restaurant, Boma, Aufenthalts-Lounges und 12 Chalets mit Zeltcharakter - fühlen wir uns gleich heimisch.

Was uns positiv auffällt - und das gilt für alle 3 einsam gelegenen Lodges, Okavango, Savute und Moremi - ist: das Personal sondert sich nicht ab. Guides, Köchin, Bedienstete und Management, alle sitzen gemeinsam mit den Gästen beim Essen, unterhalten sich und stehen immer für Fragen zur Verfügung. Bei diesen Gesprächen kann man viel nicht nur über die Tierwelt, sondern auch über Land und Leute erfahren. Und es ist sehr sympathisch, daß hier keine 2-Klassen-Gesellschaft praktiziert wird. Auch wenn die einen arbeiten, während die anderen zahlen und sich bedienen lassen, kommt man trotzdem zusammen und interagiert auf Augenhöhe.

Die Besonderheit der Savute Safari Lodge ist das Wasserloch direkt vor dem Camp. Es wird künstlich aufgefüllt und sichert das Überleben der Tiere, die durch den ausgetrockneten Savute Kanal unter großem Wassermangel leiden. Die meisten natürlichen Wasserlöcher sind bereits versiegt. An einigen Stellen wird Wasser aus der Tiefe in künstliche Wasserlöcher hochgepumt und diese Stellen sind äußerst attraktiv für die Tierwelt - hier gibt es immer Trinkwasser. Oder Schlammbäder. Direkt vor den Terrassen der Lodge herrscht ein reges Kommen und Gehen, bei Tag und bei Nacht.

 



Game Drives

 


In der trockenen Savannenlandschaft sind nur Jeepausflüge - Game Drives (FILM 1 / FILM 2) - möglich. In kleinen Gruppen von je 6 Personen werden die Gäste auf die Fahrzeuge verteilt. Jeder bekommt einen Fensterplatz und der Kleingruppe wird ein Guide zugeteilt, der alle Ausflüge durchführt und der zuständige Ansprechpartner für alle Anliegen ist.

Immer kurz vor Sonnenuntergang halten wir an einem schönen Plätzchen an für den obligatorischen "Sundowner".



Wir haben besonderes Glück, denn wir fahren mit KT. Der Mann verfügt über großen Spürsinn, er schafft es als erster, das Leopardenweibchen aufzuspüren, dem die Guides schon seit Tagen vergeblich nachstellten.

 


Die Fahrer stehen ständig in Funkverbindung und geben untereinander alle Informationen weiter. Es war aber auffällig, daß meistens wir mit KT als erste vor Ort waren und dann den anderen Jeeps Bescheid gegeben haben. Unser Guide hat einfach ein Gespür dafür, was die Tiere tun werden. Während der Fahrt achtet er auf jedes Geräusch und natürlich auch auf die Spuren im sandigen Boden. Immer wieder steigt er aus dem Wagen, um zu überprüfen, wer wann wohin gelaufen ist...

Die Guides kennen die Tiere, die in diesem Territorium ansässig sind. Sie führen genau Buch über die Bewegungen der Herden und der Raubtiere und haben daher zumindest einen ungefähren Anhaltspunkt, wo sie ihre Gäste hinfahren müssen, um möglichst viele Tiere vor die Linse des Fotoapparats zu bekommen.

Eine Wildkatze - kaum größer als eine Hauskatze und extrem schwer zu entdecken - bemerkt der aufmerksame KT übrigens, weil ihm auffällt, daß einige Impalas eine Stelle am Boden fixieren. Jeder andere wäre da einfach vorbei gefahren.

 

 

Es müssen nicht immer die großen Säugetiere sein. Auch die Vogelwelt ist hier sehr attraktiv, wenn man die Augen offen hält.

 


Wir bekommen viele Giraffen zu sehen, vor allem an den Wasserlöchern. Das Trinken gestaltet sich bei Giraffen etwas schwierig...
Auch einige Elefanten finden sich ein.

 


Zahllose Antilopen durchstreifen die Savanne, wir sehen Kudus, Impalas, Gnus und einige andere Antilopenarten (Tsessebe, Steinböckchen). Auch ein einsamer Strauß läuft uns vor die Linse.

 
 


Eigentlich ist Savute berühmt für seine Löwen. Aber erst einmal stören wir einen Schakal bei seinem Mittagsschläfchen.
Wir fahren weite Strecken und KT prüft immer wieder die Spuren, bis wir ihn endlich finden: Sekoti, die Berühmheit der Gegend, ein Löwe mit eigenem Facebook-Account. Hier (auf dem Foto der linke Löwe) mit seinem Bruder.

 


Aber KT ist noch nicht zufrieden. Er hat noch weitere Löwenspuren gesehen, die in eine andere Richtung führen. Wir machen uns also erneut auf die Suche.

Und plötzlich liegt er da, verborgen hinter einem Busch, keine 2 Meter vom Weg entfernt. Wir wären beinahe vorbei gebraust. Ich rufe erschreckt "da!" - der Löwe hört mich und schaut sich um. Nur anderthalb Meter voneinander entfernt haben wir Augenkontakt - ein unbeschreibliches Gefühl. 

 


Eigentlich sind sie zu zweit, zwei noch recht junge Männchen, die in das Gebiet frisch eingewandert sind. "Mein" Löwe steht gemächlich auf und geht ein paar Meter weiter zu seinem Kumpel. Das Fahrzeug ist ihm wohl doch zu nahe, obwohl uns auffällt, daß die Wildtiere die Jeeps üblicherweise komplett ignorieren. Sie haben gelernt, daß diese Dinger ungefährlich und uninteressant sind und lassen sich nicht stören - so lange die Insassen schweigen.

Ein paar Zebras posieren noch, extra für uns Pferdefreunde, an einem Wasserloch. Die grünen Nasen sind einfach entzückend!

 


Weitere Fotos der Zebras sowie überhaupt aller Tiere finden sich im Anschluß an die Reisebeschreibung, in explizit nach den unterschiedlichen Tierarten sortierten Bildergalerien.




3 Moremi

 



 
Nach unserem Aufenthalt in Savute fliegen wir wieder zurück zum Okavangodelta, zur Moremi Game Reserve. Das ist eine ungünstige Streckenführung, aber es war auf Grund der Auslastung der Camps nötig.

 


Wir verlassen also wieder die trockene Savanne mit den spärlichen Wasserlöchern und wenden uns dem wasserreichen üppigen Moremi Schutzgebiet zu.



Das Moremi Schutzgebiet (Moremi Game Reserve) ist ein etwa 4.871 km2 großes Wildreservat und liegt im Herzen des Okavango-Deltas. Als ältestes Naturschutzgebiet in Botswana macht es ca. ein Drittel der Gesamtfläche des Okavango-Deltas aus. Das Wildreservat wurde 1963 proklamiert von Frau Moremi, der Witwe von Chief Moremi III der Batawana, um den wildreichen Teil des Okavangodeltas zu schützen.

 

Camp Moremi

 


Wir logieren die nächste zwei Nächte im Camp Moremi. Auch dieses Camp ist wieder wunderbar in die umgebende Natur einbettet.



Der übliche Tagesablauf in den Camps ist uns inzwischen geläufig:
Weckruf um 6:00 Uhr, Frühstück um 6:30, von 7:00 bis etwa 11:00 Uhr Game Drive (oder andere Aktivität).
Frühes Mittagessen um 11:30 Uhr, anschließend Siesta bis 15:00 (meistens haben wir vor Erschöpfung wirklich geschlafen).
Tea time mit Snacks um 15:00 Uhr, anschließend die Nachmittagsaktivität bis zum Sonnenuntergang (mit Sundowner, natürlich).
Rückkehr vor Einbruch der Dunkelheit, dann Abendessen um 19:30 Uhr.
Gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer, aber nicht lange: alle sind müde und gehen früh ins Bett.

Da die Camps durchaus nachts auch mal von wilden Tieren besucht werden können, sollen sich die Gäste während der Dunkelheit nur in Begleitung eines Mitarbeiters in der Lodge bewegen.
Wir werden also morgens abgeholt und abends zu Bett gebracht.
Und wilde Tiere gibt es tatsächlich, im Camp Moremi zum Beispiel das "Resident Hippo" namens Oscar.

 



Oscar wurde als verwaistes Jungtier aufgefunden und aufgepäppelt. Nun lebt er wieder wild, hat aber das Camp als "sein Revier" auserkoren.
Von den vielen Menschen läßt er sich nicht weiter stören. Er hat sich nur ein wenig angepaßt: wie die Menschen um ihn herum wacht er jetzt tagsüber und schläft nachts, anders als seine Artgenossen.

Game Drives

Die Aktivitäten im Camp Moremi konzentrieren sich hauptsächlich auf Game Drives, also Ausflüge mit dem Jeep. Unser Guide, Gwist, zeichnet sich durch seine ruhige und besonnene Art aus.
Es geht auch schon mal hier und da mit dem Jeep durchs Wasser...

 



Natürlich gibt es auch ausgedehnte trockene Flächen, die mitunter großen Herden eine Heimat bieten.

 



Hier, wo Wasser eine gut zugängliche Ressource ist, treffen wir wieder auf Lechwe Antilopen. Und auf Warzenschweine, die wir in Savute ebenfalls vermisst haben.

 



Wir haben im Moremi ein paar wirklich eindrucksvolle Elefantenbegegnungen (weitere Bilder - wie schon erwähnt - im Anschluß an den Reisebericht, nach Tierarten geordnet).

 


Die Guides haben eine Leopardin entdeckt, die ihre Beute - einen jungen Impalabock - in einen Baum gehängt hat. Sie hat ein Jungtier bei sich, das schon so erwachsen ist, daß es sich langsam selbstständig machen muß.
Als wir zum ersten Mal eintreffen, liegt der junge Leopard am Fuß des Baums, aber seine Mutter ist nicht da.

 


Natürlich schauen wir am folgenden Tag wieder vorbei. Die Mutter sitzt jetzt oben im Baum und knuspert genüßlich an ihrem Impala...

 


Irgendwann hat Mama genug, steigt vom Baum herab und trottet davon. Sofort springt der junge Leopard hinauf und macht sich über die Reste her.

Das Ganze noch mal in bewegten Bildern...

Auch bei den Giraffen treffen wir auf ein paar Jungtiere.

 


Und schließlich blockiert uns eine Hand voll Löwen sogar den Weg. Der weiche, warme Sand ist halt so gemütlich. Sollen die Jeeps doch drum herum fahren, die Löwen lassen sich jedenfalls nicht stören.

 


Außerdem wurden wir Zeugen, wie zwei vorwitzige Vögel versucht haben, einen Leoparden von "ihrem" Baum zu vertreiben.

Bootsfahrt

Am letzten Nachmittag unternehmen wir eine Bootsfahrt auf der Xakanaxa-Lagune (sprich: Kakanaka) und den Seitenkanälen. Die Tour beschert uns zwar nur wenig Tierbeobachtungen, dafür aber einen phantastischen Sonnenuntergang.



 






4 Chobe

 


 

 



Unser letzter Cessna-Flug (diesmal mit einer etwas größeren Maschine) bringt uns vom Okavangodelta nach Norden zum Chobe-Fluß. Wir landen auf dem pfuschneuen Flughafen in Kasane.

Am Flughafen werden wir von unserem Guide für die nächsten Tage, einer hübschen jungen Dame namens Fifi, mit dem Jeep abgeholt und zur Lodge gebracht.


Chobe Game Lodge

Die Chobe Game Lodge hat den Vorteil, als einzige Unterkunft direkt in der Chobe Game Reserve zu liegen. Alle anderen Besucher des Nationalparks müssen erst einmal von Kasane aus zum Park fahren. Wir können früh starten, denn wir sind schon vor Ort.

 



Das Hotel ist sehr stilvoll, aber wir sind verwöhnt von unseren 3 kleinen Safarilodges, mit maximal 24 Gästen. Die Chobe Game Lodge ist viel größer. Sie liegt in einem wunderschönen Park, in Terrassen angelegt am Hang der Chobe River Front. Aber es ist halt nicht so intim und familiär wie unsere ersten Unterkünfte.



Als Aktivitäten werden jeweils Bootsfahrten und Game Drives angeboten, immer abwechselnd, teilweise 4 Ausflüge am Tag. Da bleibt kaum Zeit zum Luft holen.

Bootsfahrten

Die Boote der Lodge fahren mit Solarenergie. Leise gleiten wir auf dem Chobe entlang und bewundern die Tierwelt am Ufer.
Der Chobe ist übrigens die Grenze zwischen Botswana und Namibia.

 


Game Drives

 




Die Chobe River Front ist vor allem ein Paradies für Elefanten. Nirgendwo sonst haben wir die sanften Riesen in solch einer dichten Konzentration gesehen. Große Herden kommen zum Fluß zum Trinken und Plantschen. Sie schliddern den Abhang herunter und tummeln sich amWasser.

 
 


Oder sie durchqueren den Fluß, um drüben auf der namibiscxhen Seite zu grasen. Es ist eindrucksvoll, wenn ganze Herden den Chobe durchschwimmen, wie hier oder hier.

Am Fluß sind logischerweise auch immer wieder Flußpferde anzutreffen.

 

 
Paviane, Kudus, Impalas, Giraffen, viele Vögel und ein Schakal - die Tiere sitzen am Ufer auf dem Präsentierteller. Wir kennen sie ja schon aus den anderen Gebieten...
Der Chobe ist allerdings der einzige Ort, an dem wir Krokodile gesichtet haben.

 


Bei einem Game Drive treffen wir auf einen stattlichen Löwen, der eine Büffelherde sichtet und sich in Bewegung setzt, um auf die Jagd zu gehen. Dann erscheinen aber am namibischen Chobe-Ufer einige Soldaten - eine Anti-Wilderer-Patrouille, wie man uns sagt - und unser Löwe macht sich vom Acker.

 


Zum Abschied von Botswana, schon im Transfer-Fahrzeug, das uns nach Victoria Falls bringen soll, begegnen wir noch den drei Löwen-Grazien, die im Schatten der Büsche dösen.




5 Victoria Falls

 


 

 

 
Ilala Lodge


Die Ilala Lodge befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Fällen, man kann in 10 Minuten zu Fuß gemütlich hinlaufen.

 



Wasserfälle

Die Victoriafälle beeindrucken vor allem durch ihre Breite: die Wassermassen des Sambesi ergießen sich auf einer Breite von 1708 m in eine quer zum Flußlauf liegende, 110 m tiefe und kaum mehr als 50 m weite Schlucht mit steilen Felswänden aus Basalt. Damit sind die Victoriafälle der breiteste durchgehende Wasserfall der Erde.


FILM

Den besten Eindruck hat man mit Sicherheit aus der Luft, wo man sehen kann, wie der breite Sambesi sich über die harte Kante wälzt und in einer Felsspalte verschwindet. Wir haben uns den Helicopterflug allerdings verkniffen.


Game Drive

Da wir in Botswana leider keine Nashörner gesichtet haben, begeben wir uns noch einmal auf eine Night Game Drive im privaten Stanley & Livingstone Tierreservat.
Zunächst einmal werden wir aber von einem wütenden jungen Elefantenbullen in die Flucht geschlagen, der sich von unserer Nähe gestört fühlt.

 





Und schließlich sichten wir es doch noch, das "Black Rhino", bei uns als Spitzmaulnashorn bekannt. Nur 11 Tiere leben in der Stanley & Livingstone Konzession, 5 davon zeigen sich unseren begeisterten Augen.

 




Das nächtliche Buschdinner ist dann auch schon das Ende unserer Reise.
Morgen früh werden wir in der Ilala Lodge abgeholt und mit dem Auto zurück nach Botswana gebracht.
Die Grenze in Kazungula passieren wir trotz Warteschlange in einer Viertelstunde, denn die Einreise nach Botswana ist unkompliziert.
Vom Kazane Airport geht es über Johannesburg wieder zurück nach Deutschland.

Das war unsere Route:

 



Elefanten


Loxodonta africana


FILM 1 - Elefanten in der Abendsonne

FILM 2 - Elefanten kommen zum Chobe

 



Löwen


Panthera leo


 



Leoparden


Panthera pardus


 



kleine Raubtiere

 

 



Schabrackenschakal

 


Falbkatze / Afrikanische Wildkatze

 



Antilopen


Impala


 


Streifengnu




großer Kudu


FILM

 


Sitatunga Antilope


 


Tsessebe oder Sassaby Antilope


 


Puku Antilope


 


Ellipsen Wasserbock


FILM

 


Steinböckchen


 



Flußpferde

Hippopotamus


FILM 1 - chillendes Hippo
FILM 2 - fressende Hippos

 



Nashörner & Büffel


Spitzmaulnashorn (Black Rhino)


FILM

 


Kaffernbüffel


 



Zebras & Giraffen


Steppenzebra


 


Angola-Giraffe


 



Vögel

Strauß


 


Sattelstorch


 


Schreiseeadler


 


diverse Vögel

 


 


Affen, Echsen und sonstige

Pavian

FILM - Pavianspiele

  


Grüne Meerkatze



 


Warzenschwein



 


Buschhörnchen



 


Zebramanguste (Mungo)



 


Nilwaran



 


Krokodil



 




Die Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA TFCA oder KAZA) ist ein grenzüberschreitendes Natur- und Landschaftsschutzgebiet im südlichen Afrika. Es soll insbesondere den Elefanten die freie Bewegung in ihrem natürlichen Lebensraum ermöglichen. Die Gründung wurde am 18. August 2011 durch die Staats- und Regierungschefs der beteiligten Länder Sambia, Namibia, Botswana, Simbabwe und Angola formell bestätigt; die offizielle Eröffnung erfolgte am 15. März 2012 in Katima Mulilo. Die zusammengeschlossenen nationalen Gebiete haben nach den IUCN-Kategorien den Status von Nationalparks.


Das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von etwa 520.000 km² und ist damit nach dem Nordost-Grönland-Nationalpark das zweitgrößte Landschutzgebiet der Erde.

21 Nationalparks und zahlreiche weitere Reservate und Schutzgebiete in den fünf Ländern sollen über ökologische Korridore verbunden und zu einem sicheren Netz für die Natur geknüpft werden. Das Gebiet ist eine riesige Chance sowohl für die Tierwelt als auch für die Menschen vor Ort. Hier lebt zum Beispiel die größte Population Afrikanischer Elefanten. Durch Wildtierkorridore sollen sie aus den gut geschützten Gebieten Botswanas, wo die Hälfte der Elefanten lebt, in die Gebiete Sambias und Angolas wandern, wo es noch genügend Raum für sie gibt. Die Bevölkerung profitiert vom Schutz der atemberaubenden Tierwelt zum Beispiel dadurch, dass jedes Jahr viele Natur-Touristen in das Gebiet kommen, um die Schönheit der Savanne zu bewundern.

Die Gemeinden bekommen vom Staat die Rechte und Pflichten für ihr Land mitsamt Wäldern und Wildtieren übertragen. So können sie zum ersten Mal von der intakten Natur profitieren: Sie dürfen legal in sogenannten Conservancies, Gemeindeschutzgebieten, bestimmte Arten für den Eigenbedarf jagen und sind zum Beispiel am Umsatz von Fotosafaris auf ihrem Land beteiligt. So ist der Elefant lebendig mehr wert, als wenn er wegen seines Elfenbeines gewildert wird. Zugleich lernen die Bauern, die Dickhäuter ohne Gewalt von ihren Feldern fernzuhalten – zum Beispiel durch Elektrozäune oder Chili-Stinkbomben. Und sie werden entschädigt, falls es einmal nicht klappt. Was mit dem erwirtschafteten Einkommen aus ihrer Natur geschieht, bestimmt die Gemeinde selbst.

„Das Besondere an KAZA ist, dass es Naturschutz mit Armutsbekämpfung verbinden kann“, betont WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Dies ist eine historische Chance für die Natur und die Menschen Afrikas. Der Tourismus sichert somit Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung, was direkt zum Haushaltseinkommen der Familien beiträgt.

Die wahren Treiber hinter der Idee von KAZA sind die Stammeshäuptlinge und die Vertreter der beteiligten Länder, die über den Naturschutz zu einer länderübergreifenden Vision finden. Mittlerweile gibt es allein in Namibia fast 86 Gemeindeschutzgebiete. In Sambia wurde das erste Gemeindeschutzgebiet im Oktober 2011 eingeweiht – Simalaha, ein 380.000 Hektar großer Korridor, der den Chobe-Nationalpark in Botsuana mit dem Kafue-Nationalpark in Sambia verbindet.

Die Bundesregierung und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern das Projekt mit 35,5 Millionen Euro, der WWF Deutschland mit mehr als einer Million Euro. Damit werden zum Beispiel mobile Einsatztrupps finanziert, die bei Konflikten zwischen Mensch und Tier zu Hilfe kommen – etwa wenn Elefanten sich einem Feld nähern oder es verwüstet haben. Der WWF schult zudem die Kleinbauern in nachhaltiger Landwirtschaft und gibt ihnen die nötige Ausrüstung, um die Bodenfruchtbarkeit zu steigern und damit die Ernte zu verbessern.

 



Dieses Plakat war uns in der Moremi Game Reserve aufgefallen - unter anderem auch deswegen, weil wir eben leider KEINE Wildhunde zu Gesicht bekommen haben.

 

Es handelt sich um ein Projekt der Uni Zürich. Die Forscher verfolgen die Wege der Jungtiere, die erwachsen werden und das Rudel verlassen müssen.

Zürcher forschen über südafrikanisches Naturschutzgebiet

Das Kavango-Zambezi-Schutzgebiet (KAZA) in Südafrika ist das grösste terrestrische Naturschutzgebiet der Welt.
Eine Studie der Uni Zürich (UZH) hat untersucht, ob die Wanderrouten der darin wohnenden Tiere auch alle geschützt sind.

Der stark bedrohte afrikanische Wildhund, von dem es nur noch 6000 Exemplare gibt, spielte für die Forschenden gleichsam den «Testpiloten».
Wie andere wildlebende Tiere auch, ist der Wildhund genötigt, auszuwandern, sobald er geschlechtsreif ist, um bei der Paarung Inzuchtschäden zu vermeiden.
So wird der genetische Austausch zwischen räumlich getrennten Populationen ermöglicht.

Die Fragestellung für den Erstautor David Hofmann vom Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der UZH lautete:
Entspricht die aus 35 einzelnen Nationalparks und Reservaten bestehende Schutzzone auch dem Abwanderungsverhalten der zu schützenden Tiere?
Oder gibt es noch ungeschützte Verbindungskorridore zwischen den einzelnen Teilgebieten in Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe - beispielsweise, weil der Weg durch Siedlungszonen führt?

Die UZH-Forschenden statteten die Wildhunde mit GPS-Halsbändern aus und analysierten mithilfe der gewonnenen Bewegungsdaten, welche Habitate von ihnen bevorzugt oder gemieden werden und durch welche Gebiete geeignete Wildkorridore verlaufen.

Die Resultate zeigen, dass die Mehrheit der identifizierten Korridore innerhalb des Schutzgebiets verlaufen: Der Norden Botswanas scheint dabei zentraler Verbindungspunkt zu sein, ein anderer wichtiger Korridor verbindet die Nationalparks Angolas und Sambias.

«Zwar verläuft der Korridor noch durch grösstenteils ungeschützte Gebiete, diese sollen aber im Rahmen KAZA-Initiative unter Schutz gestellt werden», sagt Hofmann. «Dennoch besteht weiteres Potential zur Ausweitung, da mehrere geeignete Routen noch nicht abgedeckt sind.»

Zudem sind nicht alle Gebiete gleich gut als Wildkorridor geeignet. In einigen Ländern kommen die abwandernden Tiere problemlos voran, in anderen Ländern wie etwa in Sambia und Simbabwe stellt die hohe Bevölkerungsdichte mit den Siedlungen, Strassen und der Landwirtschaft das grösste Hindernis dar. Die Forschenden fordern daher, dass auf diese länderspezifischen Unterschiede bei der Umsetzung der KAZA-Initiative besonders geachtet werden sollte.

Die in dieser Studie angewandten statistischen Verfahren und Daten über die Bewegungsmuster bedrohter Tierarten ermöglichen nicht nur für die KAZA-Initiative eine bessere Entscheidungsfindung, sie eignen sich auch als Grundlage zur Schaffung neuer Schutzgebiete oder zur Anpassung bestehender Zonen. «Letztlich dient ein ausgedehntes Netz von Korridoren nicht nur den Wildhunden selbst. Auch andere Arten wie Löwen, Elefanten oder Geparden, die im gleichen Ökosystem leben, profitieren davon», sagt Hofmann.

Das Kavango-Zambezi-Schutzgebiet (KAZA) ist grösser als Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Mit der einzigartigen KAZA-Initiative der beteiligten afrikanischen Staaten sollen per Staatsvertrag insgesamt 35 bereits bestehende Nationalparks, Reservate und Schutzgebiete durch Wildkorridore miteinander verbunden und zu einem dichten Netz für die Erhaltung bedrohter Tierarten vereinigt werden.



Tja, und wer es bis hierher geschafft hat, der darf auch noch Metsi kennenlernen.

Metsi (das bedeutet "Wasser") ist ein afrikanischer Wildhund aus dem Camp Moremi.
Er oder besser: Sie (denn Metsi ist ein Mädchenname) hat beschlossen, ihren heimatlichen Souvenirshop zu verlassen und uns als zukünftige botsuanische Botschafterin in Bayern nach Ammerfeld zu begleiten.