Von der Recherche bis zum Arbeitseinsatz: des Fuhrmanns neuer Karren.
Seit fast 10 Jahren ist unser kleiner Karren im Einsatz, quer durch die Jahrhunderte, was ihm schon den Namen "DeLorean" einbrachte (das Auto aus "Zurück in die Zukunft"). Der Karren ist relativ leicht, schmal, wendig, zerlegbar und in/an VW-Bus und Pferdeanhänger problemlos zu transportieren. ABER... wir sind einige Kompromisse eingegangen und haben Praktikabilität und Bequemlichkeit höher bewertet als Authentizität. Das ist im ständigen Gebrauch auch ganz gut so - trotzdem hatten wir seit langem den Wunsch, fürs Spätmittelalter einen wirklich rein nach den Originalen gearbeiteten Karren anspannen zu können - insbesondere für das Museum in Bad Windsheim.
Gemeinsam mit den Jungs von Anno 1476 haben wir uns schließlich ans Werk gemacht. Also, gleich vorweg unser grenzenloser Dank an (in alphabetischer Reihenfolge) Stephan "Aldi" Altenburger, Stefan "Chicken" Forstner, Martin Schumann, Martin Siennicki, Christof "Toffy" Wörösch und alle anderen klugen Köpfe und helfenden Hände, die bei Recherche und Bau tatkräftig zur Seite standen. Und ein spezielles Dankeschön geht an den Stellmacher Walter Keil aus Gymnich, der unsere Monsterräder hergestellt hat.
Die Konstruktionsgeschichte unseres Karrens hat einen langen Vorlauf. Während das Projekt noch recht vage in unseren Köpfen herum spukte, fingen bereits alle Beteiligten an, zeitgenössische und ältere Abbildungen zu recherchieren und zusammen zu tragen. In jedem besichtigten Museum wurde nach Karren und Kutschen Ausschau gehalten. Wenn die Wägen auch teilweise neueren Datums waren, blieb die Konstruktionsweise doch weitgehend unverändert. Es wurden Details vermessen und fotografiert, Konstruktionsskizzen gezeichnet und der Plan, die Erkenntnisse in die Tat um zu setzen, nahm immer konkretere Gestalt an.