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Samstag, 20.5.2000:


Vormittags: Potala.
„Nah und doch fern und surreal wie eine Manifestation überirdischer Realtität ragt er in den Himmel empor. Majestätisch, eigenartig, unbegreifbar, gleich einem nie enden wollenden Schauspiel der Illusion, einem Monument einer anderen Welt. Viele Mnale hat man es abgebildet gesehen, selbst jedoch vor ihm zu stehen, ist etwas ganz anderes. Ein prächtigeres und angemesseneres Bauwerk als der Potala hätte sich schwerlich Als Residenz des Dalai Lamas bauen lassen. Je länger und eingehender man ihn von welcher Seite auch immer betraschtet, desto faszinierter ist man ob der kühnen unkonzentrischen Bauweise, der farbenfrohen, lebhaften Verschachtelung seiner einzelnen Gebäudepartien, der zahllosen Vorsprünge, Rundungen und Unterbrechungen, der scheinbar willkürlich um den Berg verlaufenden, überdimensionalen Treppenaufgänge und Wehrmauern. Staunend steht der Betrachter vor einer architektonischen Gestaltung, die das landschaftlich Gegebene gegenüber dem Geplanten favorisiert. Ausgewogenheit von Farbe, Form und Proportion, Zweckgebundenheit und Monumentalität bilden die bestimmenden architektonischen Elemente. Zu Recht ist der Potala das Wahrzeichen Tibets, ein einzigartiges Monument, das unbedenklich zu den größten Bauwerken der Menschheitsgeschichte gezählt werden kann.“



Benannt nach dem Paradies des Avalokiteshvara, des Emanators des Dalai Lamas, erhebt er sich in 13 Stockwerken 110 m hoch über der Stadt. Hinter seiner 360 m langen und von bis zu 5 m dicken Mauern gebildeten Fassade verbergen sich, wie es heißt, 999 Räume, die eine Fläche von 130 000 m² besitzen soll.“


Der zentral auf der Spitze gelegene `Rote Palast‘, der Phodrang Marpo, schließlich ist der Wohnsitz des Dalai Lama. Hier gibt es mehrere Versammlungshallen, Privatgemächer und Lhakhang mit prachtvollen Statuen, Schriften und monumentalen Reliquienstupas. Seit Jahrhunderten ist dieser Gebäudeteil das sehnsüchtig erstrebte Ziel der vielen Pilger.“



Nicht unbeschadet überstand der Potala die Wirren der 50er Jahre. Bomben schlugen ein, konnten dem Gebäude und seinen kostbaren Verehrungsobjekten aber nur wenig anhaben. Fast alle Kunstschätze sind daher noch originalgetreu erhalten.“


Nachmittags: Norbulingka.
„Auf heute 360 000 m² erstreckt sich das Areal des Norbulingka (`Juwelgarten‘), der den späteren Dalai Lamas als Sommerresodenz diente. Seit der `friedvollen Befreiung‘wird der Norbulingka demonstrativ als `Volkspark‘bezeichnet. Im westlichen Teil Lhasas gelegen, besitzt er mehrere Parzellen, auf denen die Sommerpaläste des 7. und 8., des 13. sowie des 14. Dalai Lamas errichtet wurden.“


Am späten Nachmittag fahren wir (zusammen mit Heidi) noch einmal in die Stadt, besichtigen ein Kaufhaus und flanieren über den Markt.





 

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