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Am nächsten Morgen - es ist der 30. Mai 2019 - gehe ich die Kirche von Dollnstein besichtigen. Da heute Christi Himmelfahrt ist, strömen die Leute in Scharen in die Kirche. Leider komme ich also nicht so nahe an die berühmten gotischen Fresken heran, um sie gut fotografieren zu können. Ich möchte nicht im Altarraum herumlaufen und die Gläubigen stören.

Anschließend frühstücken wir in Ruhe beim Kirchenschmied und machen die Pferde fertig. Wir wollen abwarten, daß die Prozession, die seit dem frühen Morgen unterwegs ist, wieder zur Kirche zurückkehrt, damit wir nicht auf schmalem Weg aneinander vorbei müssen. Schließlich können wir nicht länger warten, wir müssen ja unsere heutige Etappe von gut 20 km schaffen. Wir durchqueren das Stadttor von Dollnstein und gehen einen kleinen Umweg um den Friedhof, um die Wallfahrtsgruppe nicht zu bedrängen.

Wir folgen der Altmühl in einem weiten Bogen in Richtung Breitenfurt, vorbei an Maderfelsen und Burgstein.

Gleich nach dem Burgsteinfelsen findet ein Feldgottesdienst statt. Mit großem Geratter fahren wir vorbei - Eisenreifen auf Schotterweg - der Pfarrer winkt uns aber freundlich und sichtlich vergnügt zu und einige Gläubige zücken ihre Handys für ein Beweisfoto.

In Breitenfurt überqueren wir Altmühl und Bahnlinie. Jetzt folgen wir einer weiteren ausgedehnten Altmühlschleife auf der anderen Talseite.

Immer an der Altmühl entlang gelangen wir nach Wasserzell. Jetzt verlassen wir das Tal und beginnen unseren Anstieg auf dem "Wallfahrerweg", hinauf zum Frauenberg nach Eichstätt.

Willibaldsburg

Kloster Rebdorf

Der Weg ist idyllisch, aber im Prinzip nur für Fußgänger geeignet, da es sich um einen einspurigen Wanderpfad handelt. Als uns das bewußt wird, ist es für Alternativen längst zu spät. Der letzte Ansturm auf den Bergrücken ist sehr steil und Rufus rutschen auf dem steinigen Untergrund ständig die Hufe weg. Immer wieder bleibt er stehen und muß verschnaufen, dann geht es wieder die nächten hundert Meter weiter bergauf, immer mit dem schwer beladenen Karren im Schlepptau. Bacardi lassen wir einfach frei hinterher laufen. (>>> FILM)

Als wir endlich oben stehen, wiehert Rufus vor Erleichterung. Wir spannen aus und gönnen den Pferden - und uns - eine ausgiebige Mittagspause.

 

In die eine Richtung führt der Weg entlang des Bergrückens zur Willibaldsburg, die vorne auf dem Felssporn liegt, auf der anderen Seite von uns befindet sich die Frauenbergkapelle. Wir aber überqueren den Bergrücken nur. Wir steigen nach der Rast über die Petersleite wieder ins Tal herab und erreichen die barocke Altstadt von Eichstätt.

 

Über die Spitalbrücke und den Residenzplatz bis direkt auf den Domplatz zieht Rufus seinen Karren. Zwischen Sonnenschirmen, Tischen und Stühlen macht Bert mit den Equiden Rast bei einem kühlen Radler, während ich unbedingt den Dom besichtigen will. Vor allem den Pappenheimer Altar möchte ich in Ruhe betrachten.

(Glockengeläut Eichstatt)

Nach gut einstündiger Reiseunterbrechung ziehen wir weiter und verlassen Eichstätt in Richtung Nordosten über das Buchtal. Nach den letzten Häusern führt nur noch ein schmaler Weg weiter über wunderschöne Magerwiesen.

Oben auf der Anhöhe bei der Lüften überqueren wir eine Staatsstraße und wandern weiter nach Norden, durch Preith zu unserem heutigen Quartier, dem Klausenhof in Weigersdorf. Die Pferde bekommen einen geräumigen Stall, wir errichten uns ein Lager im Heu.

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