Safari-Reise mit Studiosus nach Tansania im Februar 2025
Tarangire Nationalpark - Olduvai Schlucht - Ngorongoro-Krater - Ndutu Gebiet - Serengeti Nationalpark
Der Flug führt uns von Frankfurt über Mombasa zum Kilimanjaro International Airport. Der gleichnamige Sechtausender hüllt sich zwar beharrlich in Wolken, aber aus dem Flieger erhaschen wir einen Blick auf den (vermutlich) Mount Meru.
Die kleine feine Safarireise mit nur 15 Teilnehmern präsentiert uns den Norden Tansanias. Wir reisen durch den Ostafrikanischen Grabenbruch, die "Wiege der Menschheit", besuchen das Volk der Hadzabe, die noch völlig ursprünglich als Jäger und Sammler leben, und nicht nur die Nationalparks wie Tarangire, Ngorongoro und Serengeti, sondern auch unbekanntere Gebiete wie Ndutu und Grumeti bescheren uns wunderbare Tierbeobachtungen.
Erste Station unserer Reise ist die Arumeru River Lodge in Arusha mit ihren tropischen Gartenanlagen.
Hier sammeln sich alle Mitreisenden, die mit verschiedenen Flügen zu unterschiedlichen Zeiten eintreffen.
Den größten Spaß bereiten die Meerkatzen, die frech von draußen über die Mauer kommen und den Pool des Hotels unsicher machen.
Am nächsten Morgen verteilen sich die Reisenden auf die drei Geländewägen (gestretchte Toyota Landcruiser - echt geile Fahrzeuge!).
Rasch gibt es entsprechende Namen:
Fahrer Godbless fährt "Triple A" (Nummernschild T 698 - AAA),
Clinton lenkt das "Einfamilienhaus" (T 969 - EFH)
und wir sitzen bei Peter im "Barbecue" (T 301 - BJQ).
Die drei Fahrer überraschen uns mit sehr guten Deutschkenntnissen.
Unsere Studiosus Reiseleiterin Sonja Brinckmann wird abwechselnd jeden Tag in einem anderen Fahrzeug mitfahren. Im übrigen ist sie ein wandelndes Lexikon!
Reiseleiterin Sonja | Fahrer Clinton, Godbless und Peter |
Der Tarangire Nationalpark ist vor allem in der jährlichen Trockenzeit von Juli bis Oktober interessant, da dann viele Tiere aus trockeneren Regionen einwandern, um vom Wasser des Tarangire Flusses zu profitieren. Jetzt im Februar sind die Tiere noch auf deutlich weitere Flächen verteilt und die Sichtungen sind daher angeblich schwieriger. Wir können uns aber wirklich nicht beschweren - vor allem Elefanten und Giraffen haben sich in großer Menge präsentiert.
FILM: Elefantenbaby spielt im Schlamm
Wir verbringen zwei Nächte im Ormatai Rock Camp.
Unser Zelt liegt direkt neben einem von Klippschliefern bevölkerten Felsen. Die putzigen Tierchen entzücken alle Mitreisenden und werden sozusagen zu unseren "Reisemaskottchen".
Die blauen-schwarzen Fahnen hängen überall rund um die Lodge. Die mit Gift behandelten Stoffe sind Fallen für die Tsetse-Fliegen, die von der Farbe blau angezogen werden.
Der Ort Karatu stellt das Zentrum einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Region dar. Durch die ganzjährigen Niederschläge am Südrand des Ngorongoro-Krater-Massivs und die Höhenlage (Karatu-Stadt bei 1534 m ü. NN) bieten sich ideale Anbaubedingungen für Kaffee, Bananen und Gemüse.
Ein Besuch zum Mittagessen auf der Gibbs-Farm, einer Kaffeeplantage mit Hotel/Restaurant, führt uns die Üppigkeit der Region anschaulich vor Augen.
Unsere Unterkunft für zwei weitere Nächte ist die Bashay Rift Lodge, die hoch oben am Hang einen wundervollen Blick auf dass fruchtbare Umland bietet. Von hier aus unternehmen wir Ausflüge zum Lake Eyasi und den Volksgruppen der Hadzabe und Datoga.
Ein Besuch bei den Hadzabe steht auf dem Programm. Die Hadzabe sind traditionell Jäger und Sammler und eine der letzten naturnah lebenden Gemeinschaften. Der Stamm stellt eine Rückzugspopulation der ursprünglichen Wildbeuterbevölkerung Ostafrikas dar. Ihnen ist es als einzigem Stamm erlaubt, rund um den Eyasi-See Wildtiere mit Pfeil und Bogen zu jagen, um ihre ursprüngliche Lebensart zu erhalten.
Wir wissen nicht, was uns genau erwartet. Normalerweise dürfen die Besucher die Männer begleiten, wenn sie versuchen, ein Tier zu erjagen. Als wir ankommen, kehren aber gerade schon zwei erfolgreiche Jäger mit zwei erlegten Dikdiks ins Lager zurück. Wir verlassen das Lager also nicht, sondern schauen zu, wie die Beute zerteilt und zubereitet wird.
Die Hadzabe haben grundsätzlich eingewilligt, Touristen ihre Lebensweise zu zeigen. Es gibt ein Regierungsprojekt, das die Region fördern soll - welchen Nutzen nun die Hadzabe selbst davon haben, das ist fraglich. Jedenfalls kommen regelmäßig Jeeps mit Fremden. Bereitwillig lassen die Hadzabe sich fotografieren oder posieren mit den Besuchern. Sie sagen ihr Sprüchlein auf, das von einem "Local Guide" übersetzt wird, und sie tanzen sogar für die Kameras. Die Fleischstücke, die man uns zum Probieren darreicht, wurden vorher an Spießchen richtig durchgegart, während die Männer ihre eigenen Stücke nur kurz direkt ins Feuer werfen und dann so essen, außen verkohlt und innen roh. Die Frauen kochen eine Suppe aus dem Dikdik-Magen. Sie fädeln nebenher Perlen und Segmente von Stachelschwein-Stacheln auf, um Armbändchen und Ketten an die Touristen zu verkaufen. Ansonsten zeigen sie aber keinerlei Interesse an uns.
Frauen und Männer bleiben tagsüber weitgehend getrennt. Während die Männer morgens früh auf der Jagd sind und sich dann um die Beute kümmern, sind die Frauen die Sammlerinnen (Beeren usw.). Im Lager selbst bleiben die Männer auch unter sich und Frauen und Kinder lassen sich einige Meter entfernt woanders nieder.
Es ist bei den Hadzabe Tradition, Gras zu rauchen, und zwar schon vom Kindesalter an. Am Nachmittag kommen also sämtliche Aktivitäten zum Erliegen...
FILM: Planet Schule
FILM: Die Hadzabe tanzen für uns
Nach einem Picknick am Eyasi-See besuchen wir die Datoga.
Die Datoga sind ein nilotischer Stamm und betätigen sich vor allem als äußerst geschickte Schmiede. Schrott aus den umliegenden Dörfern wird im Handumdrehn umgeschmiedet zu Schmuck oder auch Pfeilspitzen für die Hadzabe. Mir fallen vor allem die Frauen auf, die auf mich sehr selbstbewußt wirken.
Diese Pfeilspitze war bei unserer Ankunft im Dorf noch ein alter Nagel. |
Ein Highlight unserer Safari ist die Fahrt in den Ngorongoro-Krater.
Die Flanke, auf der wir zum Kraterrand hinauf fahren, ist dicht bewaldet und trägt eine beinahe tropische Vegetation.
Am Kraterrand angekommen, beschert mir der Blick nach unten wahrlich eine Gänsehaut: eine komplett andere Landschaft!
Umschlossen von den steilen Wänden des Kraters, grasen Abertausende Gnus und Zebras in der weiten Grasebene.
Die Kulisse wirkt wie eine künstliche Inszenierung in einem riesigen Amphitheater, und doch ist es real und der Lebensraum für unzählige Wildtiere.
Der Kraterrand bzw. die äußeren Flanken gehören nicht zum streng geschützten Nationalpark. Hier ist es den Massai erlaubt, zu siedeln und ihr Vieh zu weiden.
Wir fahren außen herum bis ans hintere Ende dieses gewaltigen Einbruchkessels eines urzeitlichen Vulkans. Zwei steile Wege wurden mit Pflastersteinen ausgebaut, um sie auch bei Regen befahrbar zu machen. Einer führt hinunter in den Krater, der andere ist für die Rückfahrt wieder hinauf reserviert.
Jetzt dürfen wir einen ganzen Tag lang eintauchen in die Tierwelt von Ngorongoro!
Die großen Grasfresser der Savanne stehen für uns auf dem Präsentierteller...
Sogar drei Rhinos haben wir gesichtet, obwohl sie tatsächlich fast ausgestorben sind...
Diese Bilder bedürfen keiner weiteren Worte!
Die Olduvai-Schlucht gilt – gemeinsam mit dem Afar-Dreieck in Äthiopien und Fundplätzen (u. a. Sterkfontein, Rising-Star-Höhle) in der südafrikanischen Provinz Gauteng – als die „Wiege der Menschheit“. International bekannt wurde sie durch den Fund zahlreicher pleistozäner Fossilien von frühen Verwandten des anatomisch modernen Menschen. Die Schlucht war zudem Namensgeber für die Oldowankultur, aus der die ältesten Steinzeitwerkzeuge stammen.
![]() |
Durch ablaufendes Regenwasser wurde nicht nur die Schlucht geformt, sondern es wurde über Hunderttausende von Jahren auch die gesamte Erdoberfläche im Umkreis der Schlucht allmählich abgetragen. Die seit bis zu zwei Millionen Jahren dort lagernden, versteinerten Überreste unterschiedlichster Tierarten liegen daher heute an vielen Stellen offen an der Oberfläche, u. a. riesige Verwandte unserer heutigen Schafe und Schweine. Dies veranlasste seit ihrer „Entdeckung“ durch europäische Forscher zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder Forschergruppen, dort gezielt nach Tierfossilien und bald auch nach Überresten früher Vormenschen-Arten zu suchen. Angeregt durch den Fund eines dreizehigen Urpferds durch den deutschen Neurologen Wilhelm Kattwinkel (1866–1935) im Jahr 1911 besuchte 1913 Hans Reck die Schlucht und entdeckte Teile eines rund 20.000 Jahre alten Skeletts von Homo sapiens (Sammlungsnummer OH 1 = Olduvai hominid 1). Aber erst Mary Leakey und ihrem Mann Louis sowie deren Sohn Jonathan gelangen ab 1931 tatsächlich sensationelle Funde: zunächst zahlreiche primitive Steinwerkzeuge, die heute als Oldowan bezeichnet werden, 1935 mit OH 2 ein Hominini-Fossil (eine Schädeldecke) und später diverse Funde u. a. von Paranthropus boisei, Homo habilis und Homo erectus.
Die Ndutu Region ist von Januar bis März ein lohnendes Ziel, denn dann durchquert die Migration mit ihren Jungtieren das Gebiet. Ndutu ist Teil des Ngorongoro Schutzgebiets. Es ist das einzige Gebiet, in dem die Geländefahrzeuge auch Offroad fahren dürfen, da sich ab April alle Tiere zurückziehen und der Boden einige Monate Zeit hat, sich von der Belastung zu erholen.
Wir sehen wieder riesige Gnuherden, die vor uns die Straße überqueren. Jetzt im Februar haben alle Nachwuchs. Manche Jungtiere sind schon 2 oder 3 Monate alt, bei manchen Gnukälbern hängt noch die Nabelschnur am Bauch.
Auch Giraffen und diversen Gazellen begegnen wir hier in auffällig großer Anzahl.
Die beachtliche Menge an (Jung-)Tieren zieht auch die Prädatoren an, die ebenfalls jetzt ihren Nachwuchs auf die Welt bringen. Die Junglöwen sind - wie alle "kleinen Kätzchen" - sehr unterhaltsam. Sie haben keinerlei Berührungsängste mit unseren Fahrzeugen...
Wir besuchen ein Massai-Dorf - ein obligatorischer Ausflug. Natürlich erhalten die Dorfbewohner eine "Gage" und tanzen dafür für uns. Trotzdem sind es beeindruckende Bilder, die einfach zu dieser Reise dazugehören.
An diesem Abend bekommen wir endlich einmal unseren verdienten Dämmerschoppen zum Sonnenuntergang ausgeschenkt, an einem idyllischen Kopje beim Olduvai Camp (in dem wir zweimal übernachten). Bislang waren wir für den "Sundowner" abends immer erst zu spät zurück!
Ein im Camp angestellter Massai - viele Massai arbeiten im Tourismus - stellt sich gerne als Fotomotiv zur Verfügung. Er ist ein Profi und posiert gekonnt vor der untergehenden Sonne.
Löwen in der Serengeti!
Tatsächlich bilden die Löwen den Schwerpunkt unserer Tiersichtungen. Kaum ein Steinhaufen, der nicht von Löwen besetzt ist!
Natürlich fehlen auch nicht die obligatorischen Gnus, Zebras, Thomson-Gazellen, Kuhantilopen, Giraffen, Flußpferde, Warzenschweine, Strauße, Hyänen; hier in der Serengeti auch wieder Elefanten...
Ebenfalls entdecken wir Geparden (mit Nachwuchs) und zu guter Letzt macht ein Leopardenbaby auf einem Baum die "Big Five" komplett.
![]() |
Die letzten zwei Nächte verbringen wir in der Grumeti Hills Lodge, in der Region nordwestlich der Serengeti, am Grumeti River. Das Camp hat eine exponierte Lage auf der höchsten Anhöhe und bietet einen großartigen Rundumblick.
![]() |
Da die Lodge außerhalb des offiziellen Schutzgebiets liegt, ist es dem Betreiber der Lodge hier möglich, einen "Game Walk" zu Fuß - mit anschließendem Buschfrühstück am Grumeti River - anzubieten. An der Löwin hier sind wir übrigens zunächst vorbeigelaufen, ohne sie zu sehen. Vermutlich lag sie einfach regungslos im hohen Gras. Erst die zweite Gruppe hat sie entdeckt, als sie aufstand.
Der Nachmittag bleibt frei für Entspannung am Pool...
![]() |
![]() |
...und der Abend bietet uns mit aufkommender Gewitterstimmung wunderbare Wolkenformationen.
Zum Abschluß dürfen wir mit den Elektrofahrzeugen der Lodge eine nächtliche Pirschfahrt unternehmen. Die Guides suchen mit ihren starken Scheinwerfern die Umgebung nach Tieren ab und in der Ferne über der Serengeti sehen wir die Blitze zucken. Zwar sichten wir nicht besonders viele Tiere - hauptsächlich Büffel - aber die Atmosphäre ist doch ziemlich besonders. Und zwei Löwen lassen sich tatsächlich auch von uns überraschen. Ich habe nur mein Handy dabei und greife daher für diesen Bericht hauptsächlich auf Fotos meiner Mitreisenden zurück. Danke!
![]() |
![]() |
![]() |
Die Rückreise treten wir am Serengeti Airstrip an, von wo aus wir mit einem kleinen Flugzeug zurück nach Arusha fliegen. Der Flug geht erst über die Serengeti, dann über das Hochland von Tansania. Leider hält sich der Kilimandscharo einmal mehr in den Wolken verborgen.
Nach dem Mittagessen in Arusha treten wir den Fernflug an: Kilimanjaro - Nairobi - Brüssel - Frankfurt
![]() |
![]() |
Das Safari-Team: Godbless, Peter, Sonja und Clinton | Die Reisegruppe |