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Die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hat unsere historischen Veranstaltungen vollständig zum Erliegen gebracht. Stattdessen haben wir nun viel Zeit, um mit unseren Pferden im näheren Umkreis von Ammerfeld unterwegs zu sein. Mal als Tagesausflug, mal mit Übernachtung. Hoch zu Ross oder besser: auf dem Karren ist der Mindestabstand von 1,50 Metern auf jeden Fall eingehalten. Also ran an die Fahrleinen!

 


März 2020: Bert ist Corona-bedingt in Home Office und spart sich täglich eine Stunde Fahrtzeit zur Arbeit. Da bleibt Zeit für diverse Projekte. Endlich hat unser Spätmittelalterkarren eine (abnehmbare) Schlechtwetter-Beplanung bekommen. Jetzt können wir den Karren richtig als Reisewagen einsetzen.

Die Testfahrt führt uns zum nahe gelegenen Weiler Übersfeld. Nordwestlich der Ortschaft befinden sich die Überreste der im 14. Jahrhundert errichteten und 1516 erneuerten Kirche St. Wolfgang. Der Kirchenbau wurde seit 1542 nicht mehr genutzt, nachdem der Landesherr, Herzog Ottheinrich, zum Protestantismus übergetreten war.

Die einst viel besuchte Wallfahrtsstätte, von der heute noch die Nordwand und der Westgiebel erhalten sind, ist seit spätestens 1623 eine Ruine.

Jetzt im März geben die noch kahlen Bäume den Blick frei auf die Reste von St. Wolfgang. Bald schon - sobald die Bäume belaubt sind - findet man den Ort kaum noch. Ein ortsunkundiger Wanderer würde einfach vorüberziehen, ohne die Ruine zu bemerken.


Der Feiertag Christi Himmelfahrt beschert uns strahlenden Sonnenschein. Wir holen den Mylord aus der Garage und machen einen Ausflug nach Neuburg.

 

 

Um die Fahrt in Ruhe zu geniessen, wurde diesmal weitgehend aufs Fotografieren verzichtet, nur ein kurzer Schnappschuß der Gruftkapelle am Antoniberg bei Stepperg und dann eine Hand voll Beweisfotos, daß wir wirklich in Neuburg und im Neuburger Schloß waren.

 

Und wir kommen sogar in die Zeitung!

Beifahrer Uli auf dem Kutschbock neben Bert ist wie immer die Attraktion.


Zu Pfingsten kommt wieder der Karren zum Einsatz.

Wir brechen auf zu einer 2-Tages-Tour und haben Einiges an Gepäck dabei: Bettzeug, Lebensmittel, erhöhte Feuerstelle zum Kochen, Wasser und Heu fürs Pferd....

Diesmal wird der Ausflug ordentlich dokumentiert. Wir starten durch Kienberg, vorbei an der Welsh-B-Ponyzucht von Familie Kugler. Von dort geht's hinunter nach Trugenhofen ins Usseltal und an der Ussel entlang nach Rennertshofen. Das ist eh unsere "Hausstrecke" für Kutsch- oder Karrenfahrten.

   
Welsh-B-Zucht in Kienberg   Kirche St. Peter in Trugenhofen   Schwedentor in Rennertshofen

 

In Rennertshofen biegen wir ein ins Urdonautal und folgen dessen Verlauf über Mauern, Hütting, Schuttertal, Wellheim und Konstein, mit einem kleinen Abstecher zur Schutterquelle am Galgenberg.

   

 

Normalerweise verlassen wir das Urdonautal in Konstein und treten den Heimweg an über das Spindeltal. Diesmal folgen wir aber dem Urdonau-Verlauf bis zum Rieder Weiher, der zwischen dem Weiler Ried und dem Ort Dollnstein gelegen ist. Dort schlagen wir unser Nachtlager auf.

Der Platz ist wunderbar, es gibt Gras für Rufus und einen idyllischen Blick auf die Teichrosen und Teichlilien im Weiher für uns.

   

 

Vier neugierige kleine Schwäne kommen ständig angeschwommen, die argwöhnischen Elterntiere beobachten uns, bereit, sofort einzuschreiten. Wir geniessen die wundervolle Abendstimmung, als die Nacht langsam über den Weiher hereinbricht. Die Frösche singen uns in den Schlaf. (FILM)

Am nächsten Morgen macht uns Familie Schwan das Essen streitig. Die Küken sind inzwischen so zutraulich, daß sie an Land kommen und wir sie vorsichtig vertreiben müssen (FILM). Vor allem fürchten wir, daß die Schwaneneltern unseren armen unschuldigen Hund angreifen. Aber nach ein paar (wenigen!) Brotkrumen kapieren sie, daß wir nicht gefährlich sind.

Nach dem ausgiebigen Frühstück schirren wir Rufus wieder an und fahren nach Dollstein hinein. Wir durchqueren den Ort und besichtigen erst einmal den Wanderweg nach Breitenfurt, da wir ursprünglich dort am Burgsteinfelsen über Nacht bleiben wollten.

   
Tor und Stadtmauer von Dollnstein   an der Altmühl   Burgsteinfelsen

 

Aber der Rieder Weiher war für eine Übernachtung eindeutig die bessere Wahl.

Zurück nach Dollnstein erklimmen wir die Anhöhe. Ein Höhenweg führt oberhalb der Altrmühl Richtung Hagenacker.

Durch den Wald und ein wunderschönes Seitental geht's wieder runter zur Altmühl. Wir folgen erst der Altmühl, dann dem kleinen Zufluß Gailach und durchqueren Hagenacker, Altendorf, Mörnsheim und Mühlheim.

   
Altmühl bei Hagenacker   Wallfahrtskirche Maria End in Altendorf   Mühle an der Gailach

 

Durch das Röglinger Tal, vorbei am Dreiländereck Franken/Schwaben/Oberbayern, rumpeln wir gemütlich in Richtung Heimat.

   

 

Die Durchquerung einer Furt erweist sich als Herausforderung. Rufus will absolut nicht durchs Wasser gehen, er möchte gerne die Brücke daneben benutzen und seine Hüfchen nicht naß machen. Dummerweise ist die Brücke aber zu schmal für den Karren! Bert führt den widerspenstigen Gaul durchs Wasser und Rufus schafft es beinahe, den Karren umzukippen, weil er sich so eng an die Brücke drängt, daß ein Rad auf den Betonpfeiler auffährt. (FILM)

Am Ende unserer Tour treffen wir noch eine Freundin aus Blossenau, die ebenfalls per Pferdewagerl unterwegs ist. Wir gönnen uns eine letzte Pause in Tagmersheim beim Ristorante Da Noi und geniessen ein Bierchen und eine Pizza zum Abschluß.

 

Bildergalerie:


Den Feiertag zu Fronleichnam nutzen wir für eine weitere 2-Tages-Tour. Übernachten wollen wir diesmal in einem alten Steinbruch bei Hagenacker, den wir bei unserer Pfingstfahrt zufällig entdeckt haben.

Zu allererst muß allerdings ein grundlicher Check des Karrens vorgenommen werden. Insbesondere nimmt Bert die wuchtigen Räder ab und gönnt den Achsstümpfen eine üppige Ladung Schmierfett.

Frisch geschmiert machen wir uns auf den Weg. Im Prinzip gehen wir die Pfingsttour in umgekehrter Richtung.

 
Karrencheck vor dem Start.   Im Wald hinter Tagmersheim finden wir eine ausgesetzte Plüschkatze.

 

Am Zugang zum Röglinger Tal muß natürlich auch die Furt wieder durchquert werden. Zwar ist es nicht ganz so wild wie beim letzten Mal, aber auf dem Bock sitzen bleiben kann Bert - trotz "Bewaffnung" mit einem Stöckchen - wieder nicht. Er muß sich die Füße naß machen und Rufus durchs Wasser führen. (FILM)

Das Röglinger Tal führt uns wieder zur Gailach. In Mühlheim werden gerade Brücke und Ufermauern saniert, wir finden aber einen Weg durch die Baustelle. Wir folgen dem Gailachtal und durchqueren Mörnsheim.

 

Weiter an der Gailach nach Altendorf, machen wir diesmal Halt und besichtigen die Wallfahrtskirche Maria End mit dem Gnadenbild zum Tod Mariens (einer Terrakottagruppe aus dem frühen 15. Jahrhundert) und einer Madonna von 1480 auf dem Hochaltar..

 

 

In Altendorf erreichen wir die Altmühl, der wir stromabwärts Richtung Hagenacker folgen. Es gibt dort ab dem Campingplatz Hammermühle einen gut ausgebauten asphaltierten Radwanderweg. Wir bemerken aber einen kleinen Feldweg direkt am Ufer entlang und diesen Pfad schlagen wir ein.

   

 Von Hagenacker aus führt ein kleines Seitental zu einem alten Steinbruch. Dort wollen wir die Nacht verbringen.

 

 Rufus klettert munter im Steinbruch herum und sucht was Leckeres zu essen...

Wir haben Grillzeug dabei, trinken dazu einen leckeren Rotwein aus dem Plastikbecher und verbringen wieder eine gemütliche Nacht unter freiem Himmel bzw. unter der ausgespannten Leinen-Plane.

   
Unsere mobile Feuerstelle + Feuerlöscher   Rotwein aus dem Plastikbecher   Maja ist müde und geht schon ins Bett.

 

Frühstück:

   

 

Dann geht es durch das herrliche Tal zurück nach Hagenacker.

Bei Hagenacker überqueren wir die Bahngleise und folgen der Altmühl bis nach Dollnstein. Im Ort besuchen wir Ines Mader, bei der wir mit unseren Pferden bereits mehr als einmal übernachtet haben.

Das Blütenbild vor der Kirche in Dollnstein erinnert uns daran, daß gestern Fronleichnam war.

 

 

Wir verlassen die Altmühl und ziehen im Urdonautal entlang, am Rieder Weiher vorbei.

Dann schlagen wir den Beixenharter Talweg ein, ein sanfter Wanderweg, am unteren Rand des Naturwaldreservats Beixenhart entlang. Richtig den Hang bergauf, hinein in den Naturwald, führt der Jägersteig - aber mit Pferd und Karren ist leider schlecht klettern...

Bei Konstein kommen wir wieder heraus aus dem Wald. Der Urdonautal-Weg führt uns über Wellheim (mit einem kurzen Stop bei Netto zum Eis essen), Hütting und Mauern wieder nach Rennertshofen.

Es ist heiß, wir halten in Rennertshofen am Brunnen, um Rufus zu tränken. Er findet das "Hedderle" aber erst mal sehr verdächtig. Trotzdem, der Durst ist stärker als das Mißtrauen. (FILM)

 

Von Rennertshofen aus gehen wir übers Usseltal nach Trugenhofen, dann den Berg hinauf nach Kienberg und über den Hügel wieder in die Ammerfelder Mulde.

 

Hier noch mal die Helden des Ausflugs:

Rufus   Maja
 

Bert auf dem Kutschbock (meistens)...

... und Henrike hinter der Kamera

 

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