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24.5.2021:

Wir stehen zeitig auf und traben munter mit unserem Wägelchen die 5 km von Rossatz nach Mautern. Bert sitzt auf dem Kutschbock, ich mache es mir hinten im Karren bequem und halte unsere einjährige Hütehündin Frieda an der Leine. Die alte Maja muß diesmal zu Hause bei meiner Mutter bleiben - für einen zwölfjährigen Hund ist die Reise vermutlich zu anstrengend.

Unser Treffpunkt ist das Museum in Mautern, das Kastell Favianis.
Hier steht ein Pressetermin mit zwei Fotografen an. Herzlichen Dank an Gabriele Moser und Martin Kalchhauser für die Erlaubnis, die Bilder hier kostenfrei einzustellen.

 



Für diesen einen Marschtag werden wir von den "Ursi Aurei" begleitet, einer jungen Gruppe aus St. Pölten, die Legionäre aus dem 1. Jahrhundert darstellen.


Neben Leona, Lukas und den anderen zwei Legionären stößt noch Andrea Höller zu uns, mit der wir online befreundet sind, die wir nun aber zum ersten Mal persönlich treffen.

Wir sind noch nicht weit aus Mautern herausmarschiert, da werden wir schon zu einer Pause eingeladen, und zwar von der Fotografin Gabriele Moser. Sie hat bei sich zu Hause ein großes Buffet aufgefahren, etliche Freunde sind da, um sich mit uns zu unterhalten. Familie Saahs vom Weingut Nikolaihof spendiert nicht nur den delikaten Wein vor Ort, sondern gibt uns noch zwei Weinkartons mit auf die Reise, als Wegzehrung.


Wir wandern durch die Wachau. Gelegentliche Regenschauer können uns die Laune nicht verderben. Die Hügel fordern aber ihr Tribut und wir sind ganz schön geschafft. Nach einem langen Anstieg rasten wir zu Füßen des Klosters Göttweig. Im Ort Krustetten am Göttweiger Berg werden wir aufs Herzlichste zum Weingut Müller eingeladen, wo wir noch eine Pause einlegen und uns auch kurz mit Freunden von Géza und Andrea treffen, die uns sozusagen "aufgelauert" hatten. Auch Familie Müller versorgt uns für den weiteren Weg mit ausgiebigen Weinvorräten. Langsam wird das ein Alkoholtransport...


Angekommen in Traismauer, verabschieden sich unsere Mitwanderer.


Géza und wir müssen allerdings noch ein paar Kilometer bewältigen bis zu unserem Nachtquartier im Schweizerhof.

Die Vegetation ist sehr üppig und am Ende versperrt uns noch eine Schranke beinahe den Weg (FILM 4:00). Zum Glück können wir den gehorsamen Rufus Schritt für Schritt drum herum führen.


Der Schweizerhof wurde vor über 100 Jahren am Standort einer Villa Rustica gebaut. Das Gehöft gehörte einst der Familie Rothschild und wurde nach 1945 von der Familie Dressler erworben, die den Hof auch heute noch betreibt.
Die Pferdeanlage ist dreigeteilt: der mittlere Bereich ist für Freizeitreiter reserviert, an einer Seite logiert ein Profireiter, auf der anderen Seite betreiben André Stockinger und Laura Kuczwara einen Korrekturstall für Problempferde.
Dr. Gustav Dressler engagiert sich mit viel Herzblut für die ökologische Landwirtschaft. Überall auf dem riesigen Anwesen werden seltene Baumarten angepflanzt.

Als wir dort eintreffen, steht uns der Sinn aber erst mal nach Ruhe. Die Etappe war extrem anstengend.
Rufus bekommt einen Paddock mit Hütte in Sichtweite zu anderen Pferden. Wir schlagen unser Lager in der großen Halle auf, die die modernen Pferdeboxen beherbergt - trotz des großzügigen Angebots von Dr. Dressler, die Nacht doch lieber im beheizten Reiterstüberl zu verbringen.
Laura Kuczwara vom NHT-Team, die auf dem Schweizerhof wohnt, bringt uns eine heiße Suppe, die ihr Freund zubereitet hat. Er sei Koch, erklärt sie.
Wir probieren das "Süppchen" und sind total geflasht! Es ist eine fein gewürzte kräftige japanische Fischsuppe, und sie ist ratzeputz verzehrt bis aufs letzte Tröpfchen. Am nächsten Morgen verrät uns Herr Dressler, daß Lauras Freund ein Haubenkoch ist und im japanischen Nobelrestaurant "Shiki" in Wien angestellt ist. Gut, daß wir das erst nachher erfahren haben, sonst hätten wir uns nicht getraut, das leckere Süppchen so gierig reinzulöffeln!

Sorgen macht uns allerdings Gézas Fuß, der eindeutig überlastet ist, angeschwollen und sehr schmerzhaft.