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Der Steigengasthof beherbergt Reisende, die vor dem mühsamen Anstieg der Roten Steige noch einmal ausruhen und Kräfte sammeln wollen. Wer müde nach langer Wanderung eintrifft...

... freut sich über ein Dach über dem Kopf, eine warme Mahlzeit und ein weiches Lager für die Nacht.

Die Küche ist das Reich der Frau Wirtin. Sie hat jederzeit alles im Griff: kontrolliert die Vorräte, plant die Zutaten für die Mahlzeiten, schickt die Mägde in den Kräutergarten oder zur Obsternte, rührt in brodelnden Töpfen in der rauchigen Kuchl, gibt den Speisen mit vielfältigen Gewürzen den letzten Schliff, dirigiert die Schankmägde und unterhält nebenher noch die Gäste.

Küche und Köchin sind die Seele des Gasthofs.

Die fleissigen Mägde sind auch immer beschäftigt. Sie holen Wasser zum Kochen und für den Abwasch, ernten Birnen und Zwetschgen, holen Kräuter, Salat und Rüben aus dem Garten, schnippeln Zutaten in feine Streifen, schichten einen Nudelauflauf auf, kneten Brotteig, schlagen Eiweiß zu Schnee, belegen Kuchenbleche, waschen zwischendurch immer wieder das Geschirr ab, fegen die Stube, tragen den Reisenden das Essen auf, servieren fremden Gästen und Nachbarn aus dem Dorf gleichermassen Wein, Bier oder Most - dienstbeflissen und stets mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nebenher muß auch noch Zeit gefunden werden, die Wäsche zu waschen.

Manchmal - wenn gerade kein Gast in der Wirtsstube Aufmerksamkeit verlangt - sinkt eine Magd in einer stillen Ecke erschöpft in den Schlaf.

Das Backhaus neben dem Gasthof wird jeden Tag eingeheizt, es gibt täglich frisches Brot, diverse Kuchen süß und pikant, Aufläufe, Dörrobst.

In der Gaststube ist immer Betrieb. Reisende, Waldarbeiter, Handwerker aus dem Dorf, alle kehren hier ein, um gut zu speisen oder auch nur ein Pfeifchen zu rauchen und ein Schlückchen oder zwei zu trinken. Hier hat manch einer ganz schön was auf dem Kerbholz.

Die höhergestellten Herrschaften - Amtmann, Amtsschreiber, Pastor nebst Gattin - machen sich natürlich nicht mit dem niederen Volk gemein. Zwar müssen sie sich den einzigen Gastraum teilen, jedoch gibt es einen eigenen adrett mit weißer Tischdecke und gutem Geschirr eingedeckten Tisch für die Honoratioren.

Man kann sein Pfeifchen natürlich auch auf der Steinbank vor dem Haus geniessen und gemütlich beobachten, was sich am Hof des Steigengasthofs so alles bewegt.

Doch nicht nur im Gasthof wird gespeist. Die Landleute aus dem Dorf stärken sich natürlich zu Hause.

Im Haus aus Zaisenhausen versammelt sich die Familie in der Stube am reichhaltig gedeckten Tisch.

Der Fuhrmann aber sucht die Herberge auf, er hat sein Lager im Stall des Gasthofs bei seinem Pferd aufgeschlagen.

Rund um Gasthof und Dorf gibt es allerhand zu tun und der Fuhrmann kann sich ein gutes Zubrot verdienen, indem er hier ein paar Tage Station macht und seine Dienste anbietet.

 

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