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Dritter Marschtag: von Céroux Mousty nach Hougoumont

 

 



Der vorhergesagte Regenguß hat nachts pünktlich eingesetzt, wir waren sehr dankbar für unsere Notunterkunft in der Maschinenhalle. Unser Abmarsch verzögert sich um einiges, denn erst gegen Mittag soll der Regen aufhören. Das warten wir ab. Die heutige Strecke ist nicht so lang, wir haben also Zeit.

 


Kurz hinter Lasne, ein paar Meter entfernt vom Monument für den Grafen von Schwerin, der hier am 18. Juni 1815 gefallen ist, machen wir unsere Mittagspause.
Bert hat Verano hinten am Karren angebunden, damit er ihn nicht dauernd bewachen muß. Soldat Heinrich hat Lina an der Hand. Ich sitze bereits auf dem Kutschbock, denn eigentlich wollen wir langsam wieder aufbrechen.
Da fühle ich plötzlich, wie sich der Karren hebt und höre die anderen schreien. Bis ich begreife, was los ist, spüre ich schon den Kipp-Punkt des Karrens und er fällt nach rechts um. Verano hat sich wohl am Karren gekratzt und ist irgendwo mit seinem Zaumzeug hängen geblieben. Dann hat er angezogen und den Karren seitlich umgerissen...

 


Beim Fallen kann ich mich mit der Hand am Metallbogen abstützen und danach rolle ich einfach aus dem Wagen, unverletzt. Die Fahrleine halte ich noch in der Hand. Rufus ist stehen geblieben mit seinem Wagen auf Halbmast, eine Anze überm Rücken, die andere fest gegen seinen Bauch gedrückt. Bert kann ihn rasch ausschirren. Mit vereinten Kräften wird der Wagen wieder aufgestellt.
FILM Karren aufstellen
Dann müssen wir erst einmal die ganzen verstreuten Sachen wieder einsammeln und das Fuhrwerk neu beladen. Rufus läßt sich wieder vor den Wagen schirren, als wäre nichts gewesen, während mir doch ein wenig die Knie zittern. Es bleibt hier in Lasne wieder ein gerupfter Schutzengel zurück...

Es ist am Karren einiges zu Bruch gegangen, aber weiterfahren können wir noch. Also tief durchatmen und weiter...
FILM Der Marsch zieht vorbei.

 


In der Ferne kommt zum ersten Mal der Löwenhügel in Sicht.
FILM Wir marschieren auf Plancenoit zu.

In kurzer Zeit erreichen wir das Preußische Denkmal in Plancenoit. An diesem geschichtsträchtigen Ort machen wir natürlich noch einmal eine Pause.

 


Soldat Heinrich hat sich in diesen Tagen sehr mit Lina angefreundet und die beiden spielen mit dem Kessel, der am Fuhrwerk hängt.
FILM Lina in Plancenoit

Es folgt noch der letzte Anmarsch auf Hougoumont, der Löwenhügel rückt immer näher.

 


FILM Die letzten Meter vor Hougoumont.

Schließlich, kurz nach 17:00 Uhr, haben wir unser Ziel erreicht. Wir folgen unseren Mitmarschierern noch bis ins alliierte Infanterie-Lager hinein, dann verabschieden wir uns und bringen unsere Pferde hinüber zum Reiterlager, wo wir uns häuslich einrichten für die nächsten drei Tage.




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