Article Index



2 Savute

 




Beim Flug zum nächsten Camp kann man aus der Luft gut erkennen, wie sich die Landschaft verändert, vom wasserreichen Okavangodelta zur trockenen Savute.

 


Der Savute-Kanal führt nur unregelmäßig Wasser. Bei unserem Besuch ist er trocken, wie man aus der Luft unschwer erkennen kann.
Die Tiere suchen die wenigen Wasserlöcher auf, die teilweise künstlich aufgefüllt werden.

 





Savute Safari Lodge

 


Unser neues Domizil für 2 weitere Nächte ist die Savute Safari Lodge. Ähnlich aufgebaut wie Camp Okavango - mit Restaurant, Boma, Aufenthalts-Lounges und 12 Chalets mit Zeltcharakter - fühlen wir uns gleich heimisch.

Was uns positiv auffällt - und das gilt für alle 3 einsam gelegenen Lodges, Okavango, Savute und Moremi - ist: das Personal sondert sich nicht ab. Guides, Köchin, Bedienstete und Management, alle sitzen gemeinsam mit den Gästen beim Essen, unterhalten sich und stehen immer für Fragen zur Verfügung. Bei diesen Gesprächen kann man viel nicht nur über die Tierwelt, sondern auch über Land und Leute erfahren. Und es ist sehr sympathisch, daß hier keine 2-Klassen-Gesellschaft praktiziert wird. Auch wenn die einen arbeiten, während die anderen zahlen und sich bedienen lassen, kommt man trotzdem zusammen und interagiert auf Augenhöhe.

Die Besonderheit der Savute Safari Lodge ist das Wasserloch direkt vor dem Camp. Es wird künstlich aufgefüllt und sichert das Überleben der Tiere, die durch den ausgetrockneten Savute Kanal unter großem Wassermangel leiden. Die meisten natürlichen Wasserlöcher sind bereits versiegt. An einigen Stellen wird Wasser aus der Tiefe in künstliche Wasserlöcher hochgepumt und diese Stellen sind äußerst attraktiv für die Tierwelt - hier gibt es immer Trinkwasser. Oder Schlammbäder. Direkt vor den Terrassen der Lodge herrscht ein reges Kommen und Gehen, bei Tag und bei Nacht.

 



Game Drives

 


In der trockenen Savannenlandschaft sind nur Jeepausflüge - Game Drives (FILM 1 / FILM 2) - möglich. In kleinen Gruppen von je 6 Personen werden die Gäste auf die Fahrzeuge verteilt. Jeder bekommt einen Fensterplatz und der Kleingruppe wird ein Guide zugeteilt, der alle Ausflüge durchführt und der zuständige Ansprechpartner für alle Anliegen ist.

Immer kurz vor Sonnenuntergang halten wir an einem schönen Plätzchen an für den obligatorischen "Sundowner".



Wir haben besonderes Glück, denn wir fahren mit KT. Der Mann verfügt über großen Spürsinn, er schafft es als erster, das Leopardenweibchen aufzuspüren, dem die Guides schon seit Tagen vergeblich nachstellten.

 


Die Fahrer stehen ständig in Funkverbindung und geben untereinander alle Informationen weiter. Es war aber auffällig, daß meistens wir mit KT als erste vor Ort waren und dann den anderen Jeeps Bescheid gegeben haben. Unser Guide hat einfach ein Gespür dafür, was die Tiere tun werden. Während der Fahrt achtet er auf jedes Geräusch und natürlich auch auf die Spuren im sandigen Boden. Immer wieder steigt er aus dem Wagen, um zu überprüfen, wer wann wohin gelaufen ist...

Die Guides kennen die Tiere, die in diesem Territorium ansässig sind. Sie führen genau Buch über die Bewegungen der Herden und der Raubtiere und haben daher zumindest einen ungefähren Anhaltspunkt, wo sie ihre Gäste hinfahren müssen, um möglichst viele Tiere vor die Linse des Fotoapparats zu bekommen.

Eine Wildkatze - kaum größer als eine Hauskatze und extrem schwer zu entdecken - bemerkt der aufmerksame KT übrigens, weil ihm auffällt, daß einige Impalas eine Stelle am Boden fixieren. Jeder andere wäre da einfach vorbei gefahren.

 

 

Es müssen nicht immer die großen Säugetiere sein. Auch die Vogelwelt ist hier sehr attraktiv, wenn man die Augen offen hält.

 


Wir bekommen viele Giraffen zu sehen, vor allem an den Wasserlöchern. Das Trinken gestaltet sich bei Giraffen etwas schwierig...
Auch einige Elefanten finden sich ein.

 


Zahllose Antilopen durchstreifen die Savanne, wir sehen Kudus, Impalas, Gnus und einige andere Antilopenarten (Tsessebe, Steinböckchen). Auch ein einsamer Strauß läuft uns vor die Linse.

 
 


Eigentlich ist Savute berühmt für seine Löwen. Aber erst einmal stören wir einen Schakal bei seinem Mittagsschläfchen.
Wir fahren weite Strecken und KT prüft immer wieder die Spuren, bis wir ihn endlich finden: Sekoti, die Berühmheit der Gegend, ein Löwe mit eigenem Facebook-Account. Hier (auf dem Foto der linke Löwe) mit seinem Bruder.

 


Aber KT ist noch nicht zufrieden. Er hat noch weitere Löwenspuren gesehen, die in eine andere Richtung führen. Wir machen uns also erneut auf die Suche.

Und plötzlich liegt er da, verborgen hinter einem Busch, keine 2 Meter vom Weg entfernt. Wir wären beinahe vorbei gebraust. Ich rufe erschreckt "da!" - der Löwe hört mich und schaut sich um. Nur anderthalb Meter voneinander entfernt haben wir Augenkontakt - ein unbeschreibliches Gefühl. 

 


Eigentlich sind sie zu zweit, zwei noch recht junge Männchen, die in das Gebiet frisch eingewandert sind. "Mein" Löwe steht gemächlich auf und geht ein paar Meter weiter zu seinem Kumpel. Das Fahrzeug ist ihm wohl doch zu nahe, obwohl uns auffällt, daß die Wildtiere die Jeeps üblicherweise komplett ignorieren. Sie haben gelernt, daß diese Dinger ungefährlich und uninteressant sind und lassen sich nicht stören - so lange die Insassen schweigen.

Ein paar Zebras posieren noch, extra für uns Pferdefreunde, an einem Wasserloch. Die grünen Nasen sind einfach entzückend!

 


Weitere Fotos der Zebras sowie überhaupt aller Tiere finden sich im Anschluß an die Reisebeschreibung, in explizit nach den unterschiedlichen Tierarten sortierten Bildergalerien.