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Die Sache fängt ganz harmlos an: die Truppen treffen sich auf einer Anhöhe und richten dort ihre Lager ein.

Der Fuhrmann fährt den ganzen Vormittag lang Brennholz aus, natürlich für die Lagerküche der braven Westfalen, dann auch für die 9. Leichte Französische Infanterie, das 4. Württembergische Infanterieregiment, das Grüne Badische Jägerbataillon und das Blaue Badische Leibregiment.

O je, die Fuhrmannsfrau - in der militärischen Materie völlig unbewandert - kann sie gar nicht mehr auseinander halten, all die schneidigen jungen Kerle in ihren feschen Uniformen...

Am Nachmittag wird die Westfälische Landwehr entsandt, um das Dorf Verdon nordöstlich von Montmirail einzunehmen.

Der Fuhrmann spannt Rufus ein, packt ein gutes Faß Bier und seine Frau hinten auf den Karren und will mit seinen Freunden die Eroberung des Dorfes feiern.

Es ist eine weite Strecke zu bewältigen auf buckeligen schlechten Feldwegen. Einmal stürzt der Karren beinahe um, weil er mit einem Rad in eine tiefe Furche gerät. Die schweren eisenbereiften Wagenrädern springen, poltern und scheppern über die mit Felsbrocken bespickte schmale Fahrspur, daß einem das Herz in die Hose rutschen mag...

Aus Sorge um sein Pferd und Angst um seinen Karren - immerhin die Grundlage seiner Existenz - beschließt der Fuhrmann, die Unternehmung abzubrechen und sich zurück nach Marchais-en-Brie zu begeben.

Auszug aus dem Journal der Fuhrmannsfrau: