Article Index


Der erste größere Ausflug zu zweit (ohne Bert und Luisa, die lieber reiten gehen) führt Doris und Henrike nach Urbino:

 
Urbino ist wegen Architektur und Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. In der Renaissance erlebte die Stadt eine Blütezeit, in die unter anderem auch die Gründung der Universität (1506) fiel. Der bedeutendste Herrscher des Herzogtums Urbino (von 1444 bis 1482) war Federico da Montefeltro. Er war einer der erfolgreichsten Condottieri seiner Zeit, ein vorsichtiger Diplomat und ein Förderer von Kunst und Literatur. An seinem Hof wirkten Piero della Francesca, Francesco di Giorgio Martini und Raffaels Vater Giovanni Santi.

Der Palazzo Ducale der Herzöge von Urbino ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt. Es wurde unter Federico da Montefeltro von Luciano Laurana, einem dalmatinischen Architekten, errichtet. Laurana war von Filippo Brunelleschis Bauten in Florenz beeindruckt. Der Palast wurde im 20. Jahrhundert teilweise als Regierungsgebäude genutzt. Er beherbergt die Galleria Nazionale delle Marche, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der italienischen Renaissance.

Die besondere Erde von Urbino, die noch immer für Keramiken und Ziegelfabrikation verwendet wird, ließ die Keramikmanufakturen (botteghe) und deren Glasuren als Majolika weltweit bekannt werden. Die ersten handelsüblichen Irdenwaren wurden ab dem 15. Jahrhundert von Urbino verschickt, nach 1520 förderten die Herzöge der Familie Della Rovere, Francesco Maria I. und sein Nachfolger, Guidobaldo II., die Manufakturen, deren Produkte in ganz Italien als istoriato bekannt wurden. Der Stil der feinen Arabesken und grottesche wurde weltweit bekannt.

 
Piero della Francesca: Madonna di Senigallia   Raffael: La Muta



Wir besichtigen die Nationalgalerie der Marken im Palazzo Ducale und wandern anschließend - nach einem wohlverdienten Cappuccino - gemütlich durch die malerischen Gassen.