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Unsere letzte Mittelalterveranstaltung in Bad Windsheim liegt inzwischen drei Jahre zurück - das war im Oktober 2019. Dann kam COVID-19...
Nach zweimaliger Unterbrechung der Veranstaltungsreihe darf "Anno 1476" im Herbst 2022 endlich wieder für eine Woche die Mittelalterhäuser im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim mit Leben füllen.

 


Das verheerende Hochwasser des vorigen Jahres hat seinen Tribut gefordert und allerorts Spuren hinterlassen. Insbesondere die frühmittelalterlichen Bauten sind in einem ziemlich desolaten Zustand. Die Dächer sind nicht mehr dicht, es konnte kein Langstroh für die nötigen Reparaturen aufgetrieben werden. Unsere frühmittelalterlichen Nachbarn rücken verzweifelt Schlafstellen und Körbe hin und her, um trockene Plätze zu finden...

In der spätmittelalterlichen Baugruppe sind wir zum Glück besser dran. Einziges spürbares Flutopfer ist der Ofen in der Höfstettener Stube - dieser konnte auch nach einem Jahr noch nicht erneuert werden, weil einfach kein Ofenbauer mit freien Kapazitäten aufzufinden ist. Die Stube muß daher unbeheizt bleiben. Angesichts der eisigen Temperaturen freut uns das nicht - aber mit mehreren Leuten in der Stube heizt sie sich ganz gut von selbst auf.

Das Wetter fordert uns ohnehin ziemlich heraus in diesen 10 Tagen: ein ständiges Wechselbad der Gefühle zwischen kurzzeitigem Sonnenschein, starkem Wind und heftigem Dauerregen...

 


Trotz aller Widrigkeiten fühlt sich das Alltagsleben im Dorf nach einer Wiederkehr in die Heimat an. Wie haben wir das vermißt!

Offiziell als "Mittelaltertage" beworben waren die ersten drei Oktobertage, also Samstag, Sonntag und der auf den Montag fallende Tag der Deutschen Einheit.
Am Wochenende war in Windsheim jedoch Dauerregen angesagt. Der Dorfplatz vor dem Haus aus Höfstetten stand komplett unter Wasser.
Die Wiese zwischen Höfstetten, dem Hofhaus aus Stöckach und dem Stadel aus Höchstetten war eine einzige Matschfläche, notdürftig mit Hobelspäne und Brettern belegt.

 


Trotzdem konnten Samstag und Sonntag je 500 unverdrossene Besucher verzeichnet werden, bewaffnet mit Regenschirmen, Outdoorkleidung, Gummistiefeln und Friesennerz.
Der Feiertag am Montag brachte uns dann den Sonnenschein zurück - und sage und schreibe 3500 Besucher stürmten das Museum.
Ich glaube, das ist wirklich der Besucherrekord für einen einzelnen Museumstag.