Am 6. Oktober 2010 muß sich Klein-Rufus zum ersten Mal alleine in einer fremden Umgebung mit fremden Pferden zurechtfinden. Im Alter von 7 Monaten wird er von der Mutter abgesetzt und zum Welsh-B-Gestüt Giglberg gebracht. Dort soll er seine Kindheit mit gleichaltrigen Spielkameraden geniessen.

Wir bringen also am 6. Oktober Gilette und Rufus mit dem Pferdehänger zum Giglberg. Beide werden dort erst einmal für ein Weilchen in einer Box abgestellt, damit sie sich etwas an die Umgebung gewöhnen konnten. Nach einiger Zeit führen wir Gilette an der offenen Tür zu einem Auslauf vorbei. Der freilaufende Rufus wird einfach zur Tür hinausgeschubst zu den anderen Fohlen, die ihrerseits kurz vorher abgesetzt worden sind. Währenddessen führen wir Gilette im Eiltempo zum Hänger und lassen sie schnell einsteigen. Erst als die Klappe zugeht merkt Gilette, daß Rufus gar nicht dabei ist.

Nachdem wir Gilette nach Hause spediert haben - es sind gerade mal 10 Kilometer - eilen wir natürlich postwendend zu Rufus zurück. Es hat aber scheinbar keine große Aufregung gegeben in der kleinen Fohlenherde, die Ponies und unser Freibergerchen beschnuppern sich freundschaftlich ohne jegliches Ohren anlegen oder zwicken, es gab schon gleich zaghafte Spielaufforderungen von Seiten der Ponies. Vor allem Dragoon scheint sich sofort mit unserem Kleinen anzufreunden. Rufus ruft zwar seiner Mutter noch einige Male nach, er überwindet die Trennung aber überraschend gut.

Nach einigen Wochen kommen die abgesetzten Fohlen wieder zur restlichen Herde zurück. Sie verbringen den Winter in einem großzügigen Laufstall mit einem angrenzenden großen Auslauf, teilweise sind auch die Koppeln zugänglich (je nach Bodenverhältnissen natürlich).

Nachdem wir Rufus in den ersten Wochen völlig in Ruhe gelassen haben und nur mal zum Nachsehen und Leckerli füttern vorbeischauen, damit er sich ungestört an seine neue Herde gewöhnen kann, holen wir ihn dann den Winter über etwa alle zwei Wochen heraus aus der Herde, um ein bißchen mit ihm spazieren zu gehen. Auch anbinden und geputzt werden ist etwas, was noch dringend geübt werden muß!

Im Frühjahr fangen die Hormone dann langsam an zu wallen, zwar nicht bei Rufus, dafür umso stärker bei Dragonheart. Knall auf Fall werden die drei Hengstjährlinge (Rufus, Dragonheart und Dragoon) Mitte März von der restlichen Herde getrennt.

Die beiden Welsh B sollen als Hengste aufgezogen werden - für Rufus kommt allerdings am 26. März 2011 ein im wahrsten Sinne des Wortes einschneidender Tag: er wird kastriert. Der Eingriff wird in einer Box durchgeführt und zwar im Stehen. Nach Abklingen der Sedierung verbringt unser frischgebackener Wallach eine Nacht in einer frisch eingestreuten Box, am nächsten Morgen darf er wieder zu seinen beiden Ponykumpels in die Box mit dem angrenzenden kleinen Auslauf. Nach einigen Tagen - sobald Rufus' Kastrationswunde einigermassen zugeheilt ist - kommen die drei Jungs auf die große Junghengstekoppel, wo sie den ganzen Sommer 2011 gemeinsam verbringen werden.