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Karfreitag

Die Apotheker bieten am Vormittag vor ihrer Weiterreise diverse Salben und Kräuterextrakte feil und erklären den staunenden Mitbewohnern die Funktionsweise ihres Alambik. Währenddessen bereitet die Großmagd schon den Fisch für das Karfreitagsessen vor.


Dann wird endlich eins der Bierfässer angestochen. Wie? Am heiligen Karfreitag? Egal, der Fisch muß schließlich schwimmen...

Der Fuhrmann Archus Bonschab transportiert derweil den Hausrat eines heimkehrenden reisenden Händlers nach Sachsenflur. Luisa reitet mit und beobachtet ganz genau, wie ihr Onkel das Geschäft abwickelt. Zwar hat der Händler keine Silbermünzen, aber er entlohnt die Fuhrleute mit hochwertigen Waren: Nähnadeln und Haken und Ösen - das braucht man immer!


Kaum zurück nach Zaisenhausen, muß der Fuhrmann gleich wieder aufladen und die Apotheker mit ihrer gesamten Ausstattung ebenfalls nach Sachsenflur bringen. Vom Schmelztiegel bis zum Federbett, alles wird auf dem Karren verzurrt. Allerdings passen der Apotheker und sein Weib nicht mehr mit auf das Fuhrwerk. Sie begleiten den Bonschab zu Fuß - es ist ja nicht so weit nach Sachsenflur - und einige besonders empfindliche Stücke tragen sie lieber selber. Sie haben wohl schon schlechte Erfahrungen mit anderen Fuhrunternehmen gemacht - dabei sind ihre kostbaren Töpfe, Tiegel und Gläser bei Archus Bonschab und seinem erfahrenen Karrenpferd Rufus sicher wie in Abrahams Schoß.


Die Hausgemeinschaft - bestehend aus der Bauersfamilie und ihrem Gesinde, den Fuhrleuten und den einquartierten Söldnern - laben sich an dem von der Großmagd superb zubereiteten Lachs und Salzhering. Die so unterschiedlichen Menschen verbringen den Abend bei angeregten Gesprächen in der gemütlichen Stube. Eine wunderbare Vollmondnacht rundet die Idylle ab und läßt den Tag friedlich ausklingen.