1. Tag: Augsburg - La Vialla  Italien - Toskana

1. April 2000

Nur knapp eine Stunde später als wir uns vorgenommen hatten, nämlich um 6:00 Uhr morgens schafften wir (Einar und ich) den Aufbruch, so daß auch auf unserer absoluten "Haß-Strecke", der A 8, noch kaum Verkehr war. Hinter dem Brenner machten wir kurz Pause, auf der italienischen Autobahn war fast nichts los - man könnte zum Befürworter der Autobahngebühr werden, denn immer, wenn es etwas kostet, sind die Autobahnen leer! In Florenz dann ein kurzer Stau wegen Tunnelarbeiten, doch nach 15 Minuten waren wir auch daran vorbei und verließen bei der Ausfahrt "Valdarno" die Autobahn. Nun kurvten wir durch Dörfer mit schönen Namen wie Terranuova Bracciolini und Loro Ciuffenna nach Castiglion Fibocchi. Ab durch den Ort und schon war da ein Holzschildchen und die Abzweigung zur Fattoria. Und da war er auch - der kleine Laden der Fattoria - wie in den Prospekten, wie im Video. Herzlich wurden wir mit einem Glas Prosecco begrüßt und Bandino (einer der Söhne) sollte uns gleich mit dem Jeep zum Haus bringen. Das hätte uns mißtrauisch machen sollen! Der Weg führte 6.5 km über die toskanischen Hügel (und über Stock und Stein), er war matschig (es hatte die ganze Woche in der Toskana geregnet) und in einem miserablen Zustand. Die Steigungen waren recht groß, ausgewaschene Steine lagen auf dem Weg und es gab eine "fiese" Kuppe, bei der man - egal von welcher Seite man kam - nicht sehen konnte, was einen auf der anderen Seite erwartete. Habe ich erwähnt, daß der Weg selbstverständlich nicht "Gegenverkehrtauglich" war? Nach einer scheinbar unendlichen Fahrt waren wir beim Haus Spedale Grande - das Haus ist traumhaft! Und nun der hastige Griff zum Handy, die, die noch unten sind, sollen den Supermarkt in Castiglion plündern, damit wir diesen Weg so selten wie möglich fahren müssen! Aber wir müssen ja noch einmal herunter - auf die anderen warten und sie hochbringen.

Also zurück - leichte Panikattacken im Auto...

Letztendlich fahren wir doch noch einmal zum Supermarkt - wir brauchen zwei Einkaufswagen für unsere ersten Vorräte. Langsam trudeln alle anderen Autos ein. Zwei Wagen sollen zu Poggiolo Vecchio - auch hier kommt der Jeep zum Einsatz: Ein kleiner Bach ist durch die Regenfälle so tief geworden, daß er nicht mehr problemlos durchfahren werden kann: die Autos sollten an der letzten Abzweigung parken und das Gepäck würde mit dem Jeep zum Haus gefahren werden. Für die Fußgänger gibt es eine kleine Brücke. Auch hier: Matschiger Weg. Aber das Haus ist ein Traum - der Reihe nach: eine großes Eßzimmer mit offenem Kamin, eine Miniküche, einige Treppchen, ein Wohnzimmer, einige Treppchen hinauf, ein Schlafzimmer, links Treppe hinab, Bad, im Bad ein Podest, zweiter Ausgang, zweites Schlafzimmer. Und wieder im Wohnzimmer. Unten dann noch ein drittes Schlafzimmer mit eigenem Bad. Alles mit antiken Möbeln eingerichtet und wirklich schön.

Doch jetzt wartet wieder das Abenteuer - der WEG! Alle fahren hinter uns her - vier Autos insgesamt. Bei uns tritt schon die Gewöhnung ein - über Handy werden wir aufgefordert, nicht so zu "rasen" - wir fahren doch nur 20 km/h.... Der große Audi hat zwar Allrad - aber er bleibt immer wieder an den Bodenunebenheiten hängen. Auch der Jetta macht schlapp, wir lassen ihn "auf Halbzeit" stehen, laden das Gepäck um - in der Dämmerung können wir den Fehler sowieso nicht mehr finden. Endlich oben angekommen beschließt die Audi-Besatzung schweren Herzens, im unteren Haus Quartier zu beziehen - sie wollen genau noch einmal mit dem Auto den Weg fahren - und zwar hinab. Also steht noch eine Gepäcktauschaktion an. Inzwischen räumen wir schon mal die Vorräte auf, kochen und richten uns auch sonst häuslich ein. Spät abends geht es ins Bett.
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Erste Einkäufe - mein Bruder Udo und ich.
 
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Alle Texte und Bilder © Antje Wiemers.
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